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Adobe: Hier gibt es nicht nur perfekte Bilder!

19.10.16 15:00 Uhr

Adobe: Hier gibt es nicht nur perfekte Bilder! | finanzen.net

Die US-Softwarefirma Adobe ist bei Kreativen wegen ihrer Foto-Programme begehrt. Aktionäre inspiriert der Gewinn, den das neue Geschäftsmodell bringt.

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Wer öfter im Internet unterwegs ist und Dokumente anschaut oder runterlädt, der stolpert immer wieder über drei Buchstaben: PDF. Das dröge Kürzel steht für ein Dateiformat von Adobe, einer Softwarefirma aus Kalifornien. Dass Nutzer damit so häufig in Berührung kommen, hat seinen Grund: PDFs sind der Standard beim Austausch von Dokumenten im Web.



Dank der permanenten Präsenz ihrer Produkte im digitalen Alltag haben die Kalifornier soeben auch an der Wall Street von sich reden gemacht. Ein Gewinnplus von über 50 Prozent im dritten Quartal ließ die Aktie an der Nasdaq zuletzt auf neue Höchststände steigen.

Die Lettern P, D und F und das Dokumente-Programm Acrobat sind nur ein Teil des Werkzeugkastens, über den das Unternehmen verfügt. Mit Photoshop haben die Kalifornier auch das am weitesten verbreitete Bildbearbeitungsprogramm im Angebot. Die digitale Erstellung und Bearbeitung von Medien ist Kerngeschäft, neben Diensten in der Cloud sowie im digitalen Marketing.

Geschäft neu designt

Der Weltmarktführer bei Werkzeugen für optimale Fotos hat - wie sein bekanntestes Produkt - ziemlich viele versteckte Details auf Lager. Chef Shantanu Narayen etwa veränderte laut Meinung vieler Experten in den knapp zehn Jahren, in denen er das Unternehmen leitet, das Bild der gesamten Branche.


Adobe gilt als Trendsetter der größten Umwälzung in der Softwarebranche seit Jahren. Denn die Kalifornier wagten als eine der ersten großen Softwarefirmen den Schritt von zeitlich unlimi­tierten Lizenzverkäufen hin zu einem Abo-Modell mit regelmäßigen Gebühren. 80 Prozent des Umsatzes von Ado­be kommen aus Abonnements. Damit markiert das Unternehmen in der Branche die Spitze. Das Beispiel macht Schule: Inzwischen vertreibt auch Branchenriese Microsoft etwa seine Office-Anwendungsprogramme mit Vorliebe auf Mietbasis.

Der Pioniergeist steckt wohl in den Genen. Die Idee der Gründer Charles Geschke und John Warnock Anfang der 80er-Jahre war, ein geeignetes Format für den Austausch von digitalen Dokumenten zu haben - unabhängig von der Computerplattform. Es war die Zeit, als IBM-Großrechner neben PCs oder Apple McIntoshs existierten, die Systeme sich aber kaum verstanden. Überdies war Speicherplatz extrem teuer. Das "postscript"-Format für Texte oder gelayoutete Dokumenten- oder Zeitungsseiten des Ex-Xerox-Mannes Warnock sparte Speicher und lieferte qualitativ hochwertige Druckvorlagen. "Postscript" setzte sich in drucknahen Branchen rasch durch. Jahre später erlaubte die Weiterentwicklung PDF (portable document format) die schnelle und sichere digitale Übertragung auch im Web.


Adobes größter Coup aber war Anfang der 90er-Jahre die Einbindung des Bildbearbeitungsprogramms Photoshop. Die technische Basis war eine Entwicklung der Filmbranche, die 1989 etwa im Tiefsee-Blockbuster "The Abyss" von Starregisseur James Cameron eingesetzt wurde. Adobe schnappte sich das Programm.

Verzicht wird belohnt

Dank seiner Software-Champions stieg Adobe zum weltweiten Primus bei der Erstellung und Bearbeitung digitaler Dokumente auf. Als der Inder Narayen 2007 seinen Job in Mountain View antrat, brachte er eine weitere Idee ins Spiel: die Einführung des Abo-Modells.

Der Absolvent der Universität von Berkeley ging mit Adobe damit den harten Weg. Lange Jahre nahmen die Kalifornier geringere Wachstumsraten in Kauf, denn hier verschieben sich die Umsätze: Während herkömmliche Lizenzverkäufe auf einen Schlag zweistellige Millionenbeträge einspielen können, sind Abos eine Folge kleinerer Beträge über eine längere Laufzeit.

Der Verzicht lohnt sich: Adobe erreicht jetzt Kunden, die sich die teuren Lizenzen zuvor nicht leisten konnten. Der Effekt: Das Geschäft wächst stärker. Narayens Ziele sind ehrgeizig. "Wir wollen bis 2018 im Schnitt jährlich um 20 Prozent beim Umsatz zulegen", sagt der Chef. Besser noch: Die Gewinnmargen klettern mit dem starken Umsatzwachstum überproportional - auch deshalb, weil mit dem zusätzlichen Geschäft nur vergleichsweise geringe Mehrkosten verbunden sind. Der Vertrieb von Software über das Internet ist eben günstig. Narayens Ziel für das Gewinnwachstum liegt bei 30 Prozent pro Jahr. Das wiederum ist alles andere als dröge.

Investor-Info

Adobe
Ansehnliches Plus

Geschätzten 5,8 Milliarden Dollar Umsatz stehen laut Adobe über 40 Milliarden Marktpotenzial gegenüber. Gut zwei Drittel des Umsatzes kommen aus dem Bereich digitale Medien, der Rest aus dem digitalen Marketing. Im Marketingbereich kämpft Adobe gegen Größen wie Salesforce oder Oracle. Das Kerngeschäft Medien ist hoch profitabel und wächst stark. Analysten rechnen 2016 mit gut 40 Prozent, 2017 mit 30 Prozent Gewinnplus.

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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Jeff Bottari/AP Images for Adobe

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16.06.2023Adobe BuyGoldman Sachs Group Inc.
16.06.2023Adobe OutperformRBC Capital Markets
14.12.2021Adobe NeutralJP Morgan Chase & Co.
16.09.2020Adobe OutperformRBC Capital Markets
16.09.2020Adobe overweightBarclays Capital
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16.06.2023Adobe BuyGoldman Sachs Group Inc.
16.06.2023Adobe OutperformRBC Capital Markets
16.09.2020Adobe OutperformRBC Capital Markets
16.09.2020Adobe overweightBarclays Capital
16.09.2020Adobe OutperformCredit Suisse Group
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14.12.2021Adobe NeutralJP Morgan Chase & Co.
15.02.2019Adobe Market PerformCowen and Company, LLC
14.12.2018Adobe HoldPivotal Research Group
19.10.2018Adobe NeutralWedbush Morgan Securities Inc.
14.09.2018Adobe HoldPivotal Research Group
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12.06.2017Adobe SellPivotal Research Group
12.12.2011Adobe Systems underperformRBC Capital Markets
10.11.2011Adobe Systems underperformRBC Capital Markets
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