EU und OPEC+ im Blick

DAX verabschiedet sich dank US-Notenbank deutlich stärker ins Wochenende

09.04.20 17:40 Uhr

DAX verabschiedet sich dank US-Notenbank deutlich stärker ins Wochenende | finanzen.net

Nach der Atempause zur Wochenmitte legten die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wieder zu.

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Der DAX stieg zu Beginn der Sitzung um 1,4 Prozent auf 10.490,65 Punkte und reduzierte zunächst seine Gewinne. Am Nachmittag trieben die Maßnahmen der US-Notenbank Fed den DAX wieder nach oben. Bis zum Handelsende kletterte er um 2,24 Prozent auf 10.564,74 Zähler.

Fed bringt weitere billionenschwere Corona-Hilfen auf den Weg

Die US-Notenbank Fed will mit weiteren Notfall-Hilfen im Volumen von 2,3 Billionen Dollar die von der Krise hart getroffenen US-Wirtschaft stützen. Das neue Maßnahmenpaket dient vor allem der Unterstützung lokaler Regierungen und kleiner und mittelgroßer Unternehmen, wie die Notenbank am Donnerstag miteilte. Über die Banken sollen unter anderem vierjährige Kredite für Firmen mit bis zu 10.000 Beschäftigten zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollen Anleihen von Bundesstaaten und bevölkerungsreichen Counties und Städten erworben werden, um ihnen im Kampf gegen die ökonomischen Folgen der Pandemie zu helfen.

Einigung um EU-Hilfspaket erwartet

Gespannt warten die Marktakteure auf die Fortsetzung der Verhandlungen der Eurogruppe über ein Hilfsspaket zur Bewältigung der Corona-Krise. "An den Börsen rechnen alle mit einer schnellen Einigung", sagte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Sollte diese allerdings ausbleiben, wäre das ein harter Schlag für die Aktienmärkte.
Der Druck auf die Finanzminister ist groß - und damit auch das Risiko für die Märkte. Sollte abermals keine Entscheidung über ein Hilfspaket fallen, würde das "das Bild einer EU zeichnen, die selbst in Zeiten einer akuten Krise aufgrund ideologischer Differenzen nicht schnell genug auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann", schrieb Volkswirtin Charlotte Heck-Parsch von der Landesbank BayernLB.

OPEC+ führt Gespräche fort

Von großem Interesse ist zudem die Videokonferenz der "OPEC+"-Staaten zur angespannten Lage auf dem Ölmarkt. Im Raum stehen drastische Produktionskürzungen - sofern denn auch die USA mitziehen. Die Folgen der Corona-Krise und der Preiskampf zwischen Russland und Saudi-Arabien haben den Ölpreis in den vergangenen Wochen in den Keller rauschen lassen.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag