Entgegen den Prognosen: ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich im August weiter ein
Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im August entgegen den Prognosen weiter eingetrübt, wobei die Beurteilung der aktuellen Lage ebenfalls nachgab.
Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Erwartungsindex sank auf minus 55,3 (Juli: minus 53,8) Punkte, wie das ZEW mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg auf minus 51,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage ging auf minus 47,6 (minus 45,8) Punkte zurück. Volkswirte hatten minus 46,5 Punkte prognostiziert.
"Die nach wie vor hohe Zunahme der Konsumentenpreise und die erwarteten zusätzlichen Kosten für Heizung und Strom belasten derzeit vor allem die Aussichten für die konsumnahen Wirtschaftsbereiche", kommentierte Umfragechef Michael Schröder die Ergebnisse. Die Einschätzungen für die Finanzbranche dagegen verbesserten sich aufgrund der erwarteten festeren Geldpolitik.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum sanken auf minus 54,9 (minus 51,1) Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage erhöhte sich auf minus 42,0 (minus 44,4). Die Inflationserwartung für den Euroraum stiegen auf minus 23,5 (minus 25,6) Punkte. Damit zeigen sie laut ZEW, dass auf Sicht von sechs Monaten ein Rückgang der Inflationsraten erwartet wird.
DJG/hab/kla
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: ZEW