ZEW-Index klettert im Mai auf höchsten Stand seit über 20 Jahren
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Mai deutlich verbessert und den höchsten Stand seit über 20 Jahren erreicht.
Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf 84,4 Punkte von 70,7 Zählern im Vormonat. "Dies ist der bislang höchste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie", erklärte das ZEW. "Zuletzt gab es einen höheren Wert für die ZEW-Konjunkturerwartungen im Februar 2000."
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg der Konjunkturerwartungen auf 71,0 vorausgesagt. Der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich von minus 48,8 auf minus 40,1 Punkte. Erwartet worden war lediglich ein Anstieg auf minus 43,0.
"Das Bremsen der dritten Covid-19-Welle hat die Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten noch optimistischer werden lassen", erklärte Institutspräsident Achim Wambach. "Die ZEW-Konjunkturerwartungen erreichen in der Mai-Umfrage den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren." Die Einschätzung der Wirtschaftslage verbessere sich ebenfalls spürbar. "Die Expertinnen und Experten rechnen mit einem deutlichen Wirtschaftsaufschwung in den nächsten sechs Monaten", betonte Wambach. Auch der Konjunkturausblick für das Eurogebiet und für die Vereinigten Staaten verbesserte sich erheblich.
Im April waren die ZEW-Konjunkturerwartungen noch um 5,9 Punkte auf 70,7 Zähler gesunken und hatten damit den ersten Rückgang seit November 2020 verzeichnet. Der Index der Lagebeurteilung hatte hingegen um 12,2 Punkte zugelegt.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Mai ebenfalls deutlich. Der entsprechende Indikator stieg um 17,7 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 84,0. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum erhöhte sich um 14,1 auf minus 51,4 Zähler.
MANNHEIM (Dow Jones)
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