ThyssenKrupp-Aktie nach Prognoseanhebung kräftig im Plus
Für ThyssenKrupp zahlt sich das Sparprogramm weiter aus. Der Stahl- und Technologiekonzern hat sein operatives Ergebnis im zweiten Quartal deutlich gesteigert und die Prognose für das Gesamtjahr angehoben.
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Unter dem Strich fiel der Gewinn allerdings wegen Abschreibungen deutlich geringer aus.
Im Handel kamen die Zahlen am Dienstagmorgen sehr gut an. "Die hohen Erwartungen wurden teils übererfüllt", sagt ein Händler. Im Xetra-Handel legte die Aktie um mehr als 3 Prozent zu.
ThyssenKrupp steigerte sein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Zeitraum Januar bis März um 32 Prozent auf 405 Millionen Euro. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten deutlich: Sie hatten im Schnitt mit 374 Millionen Euro gerechnet. Besonders stark fielen die Fortschritte in der europäischen Stahlsparte aus. Der Konzernteil verbesserte sein operatives Ergebnis von 64 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 113 Millionen Euro. Grund dafür war vor allem das harte Sparprogramm.
"Unsere Maßnahmen zur Performance-Verbesserung greifen und wir kommen beim Konzernumbau voran", zitierte ThyssenKrupp seinen Vorstandschef Heinrich Hiesinger.
Vor diesem Hintergrund zeigt sich der Konzern für das laufende Jahr zuversichtlicher: ThyssenKrupp rechnet nun mit einem bereinigten EBIT von 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro. Zuvor hatte das Unternehmen einen Wert von 1,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Beim Jahresüberschuss erwartet ThyssenKrupp eine "deutliche Verbesserung". Der Umsatz soll wie schon angekündigt im "einstelligen Prozentbereich" wachsen.
Im zweiten Quartal steigerte der Konzern seine Erlöse um 7 Prozent auf knapp 11 Milliarden Euro - dazu trugen aber auch positive Wechselkurseffekte bei. Auf vergleichbarer Basis ging der Umsatz aufgrund rückläufiger Werkstoffgeschäfte um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Die Zahlen enthalten nachlaufende Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit dem Verkauf des Edelstahlgeschäfts.
Unter dem Strich verdiente ThyssenKrupp deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Nettoergebnis sank um 82 Prozent auf 48 Millionen Euro. Grund war der im April vereinbarte Verkauf der Edelstahltochter VDM, bei dem ThyssenKrupp Abschreibungen vornehmen musste. Auf das Nachsteuerergebnis der fortgeführten Aktivitäten schlug sich das im ersten Halbjahr mit 119 Millionen Euro nieder. Zudem war im zweiten Quartal des Vorjahres noch ein Buchgewinn aus dem Verkauf des Stahlwerks in den USA enthalten.
ThyssenKrupp verringerte allerdings den Mittelabfluss: Der Free Cash-flow vor Desinvestitionen betrug im zweiten Quartal minus 55 Millionen Euro. Das war eine Verbesserung um rund 600 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Im Gesamtjahr will der Konzern mindestens einen ausgeglichenen Free Cash-flow erreichen. Die Nettofinanzschulden erhöhten sich von rund 4,2 Milliarden Euro Ende Dezember auf mehr als 4,6 Milliarden Euro. ThyssenKrupp begründete das mit Blick auf das gesamte erste Halbjahr auch mit Währungseffekten. Mit Abschluss des VDM-Verkaufs werden die Verbindlichkeiten aber um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag sinken, wie der Konzern bereits angekündigt hatte.
Das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital betrug Ende März knapp 162 Prozent und damit 17 Prozentpunkte mehr als Ende Dezember. Der Konzern hat mit Banken einen Grenzwert von 150 Prozent vereinbart. Als Stichtag gilt allerdings der 30. September - und bis dahin rechnet ThyssenKrupp mit einer "signifikanten Verbesserung". Dazu soll besonders ein im zweiten Halbjahr positiver Free Cash-flow vor Desinvestitionen beitragen.
Mitarbeit: Michael-Otto Denzin
Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com
DJG/jen/smh
(END) Dow Jones Newswires
May 12, 2015 02:51 ET (06:51 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 51 AM EDT 05-12-15
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