Starkes US-Jobwachstum mindert Aussicht auf baldige Zinssenkungen
Das US-Stellenwachstum hat im Mai die Erwartungen weit übertroffen.
Damit dürften Zinssenkungen durch die US-Notenbank weiter in die Zukunft rücken. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 272.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 190.000 erwartet. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 15.000 Jobs nach unten revidiert: Das Ministerium meldete für April nun ein Stellenplus von 165.000 (vorläufig: 175.000) und für März von 310.000 (vorläufig: 315.000).
Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Mai auf 4,0 von 3,9 Prozent, während Ökonomen einen stabilen Wert von 3,9 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - sank von 62,7 auf 62,5 Prozent.
Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent auf 34,91 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 4,1 (3,9) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 3,9 Prozent erwartet.
Es wird erwartet, dass die US-Notenbank ihren Leitzins nächste Woche bestätigen wird, da die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung weitgehend zum Stillstand gekommen sind. Der Leitzins liegt aktuell bei 5,25 bis 5,50 Prozent. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) haben zwar signalisiert, dass eine Schwäche des Arbeitsmarktes sie dazu veranlassen könnte, die Zinssätze zu senken, aber bislang ist der Arbeitsmarkt robust geblieben.
Derzeit werden eine oder zwei Zinssenkungen in diesem Jahr als die wahrscheinlichsten Szenarien angesehen, aber die Notenbanker werden nächste Woche ihre Projektionen zu Wachstum und Inflation aktualisieren, um zu schätzen, wo sie die Zinssätze am Ende dieses Jahres sehen.
DJG/apo/hab
WASHINGTON (Dow Jones)
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