Rekordsumme: So viel Geld hat Donald Trump seit dem Wahltag eingesammelt
Die US-Präsidentschaftswahl ist mittlerweile über einen Monat her. Trotzdem ist Präsident Donald Trump noch immer weit davon entfernt seine Niederlage wirklich anzuerkennen. Stattdessen hat er zahlreiche Spendenaufrufe an seine Unterstützer gestartet - mit Erfolg. Diese haben ihm in nur vier Wochen bereits klingelnde Kassen beschert.
• Trump spricht weiter von Wahlbetrug
• Mit Anti-Wahlbetrugs-Fonds und Initiative "Save America" wird Rekordsumme eingenommen
• Spendenallokation unklar
Der amtierende US-Präsident Donald Trump wird auch vier Wochen nach der US-Präsidentschaftswahl nicht müde zu betonen, dass er am 3. November um seinen Sieg betrogen wurde. Diese Behauptung wiederholte er jüngst bei der ersten Kundgebung seit der Wahl in dem Bundesstaat Georgia: "Sie (die Demokraten) haben betrogen und unsere Präsidentenwahl manipuliert, aber wir werden trotzdem gewinnen". Zwar hat Trump bereits dafür gesorgt, dass eine Amtsübergabe an den gewählten Präsidenten Joe Biden beginnen kann, einem Eingeständnis seiner Niederlage kommt dies jedoch nicht gleich. In mehreren Bundesstaaten laufen noch immer Klagen Trumps und seiner Verbündeten gegen das Wahlergebnis, allerdings haben mittlerweile so viele Staaten ihre Wahlergebnisse zertifiziert, dass es nicht so aussieht als könne der amtierende Präsident das Ruder noch einmal herumreißen.
Erneute Kandidatur Trumps in 2024?
Doch nur weil Trump diese Wahl womöglich verloren hat, heißt das nicht, dass er nicht gewillt ist, sich noch einmal zur Wahl stellen zu lassen - im Jahr 2024. Die Vorbereitungen dafür laufen mittlerweile schon auf Hochtouren. Denn seit seiner Wahlniederlage am 3. November hat Trump bereits eine Rekordsumme an Spendengeldern seiner Verbündeten gesammelt, die er für eine erneute Kandidatur nutzen könnte. So berichtete das Wall Street Journal, bei der Spenden-Kampagne zu Trumps Gunsten seien mittlerweile 207,5 Millionen US-Dollar eingenommen worden.
"Election Defense Fund" und "Save America" - zwei Spendenvehikel
Dabei könnte die Rekordsumme, die jemals für einen verlierenden Kandidaten oder amtierenden Präsidenten eingenommen wurde, jedoch auch in anderer Hinsicht Trump zunutze kommen. So hat der amtierende Präsident mittlerweile einen sogenannten "Election Defense Fund", also einen Fonds zur Bekämpfung von Wahlbetrug, ins Leben gerufen, der helfen soll, die juristischen Kosten der Wahl-Klagen zu decken. Daneben gründete Trump im November jedoch auch ein Political Action Committee (PAC) mit dem Namen "Save America", dessen Mittel weitaus vielfältiger von Trump und seinen Anhängern genutzt werden können.
Denn mit dem PAC sind die eingenommenen Gelder nicht an einen bestimmten Zweck gebunden. So könne das Geld für die Unterstützung andere politischer Kandidaten genutzt werden, aber auch ganz andere Verwendungen seien denkbar. Washington Post-Analyst Philip Bump fasst es laut Forbes folgendermaßen zusammen: "Das Geld aus dem Save America PAC kann, nicht wie bei einem Standard Kampagnen-Komitee, in vielerlei Weise zum Nutzen von Trump eingesetzt werden. Mitgliedschaften in Golfclubs. Reisen. Kundgebungen. Sogar direkte Zahlungen an Trump selbst sind möglich, solange er diese als Einkommen deklariert".
Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das Geld bereits dazu verwendet wurde, noch offen stehende Wahlkampfschulden zu begleichen.
Was nur im Kleingedruckten zu lesen ist: Damit eine für den Anti-Wahlbetrugs-Fonds gedachte Spende dort überhaupt landet, muss sie höher als 5.000 US-Dollar sein. Denn die ersten 5.000 Dollar jeder Spende gehen direkt an den PAC. Erst darüber hinaus kommt eine Spende überhaupt in dem Fonds an. Eine Spende an den PAC hingegen wird wiederum in 2 Teilen unterteilt: 25 Prozent fließen direkt an die republikanische Partei, und nur 75 Prozent landen tatsächlich bei "Save America", wie die New York Times verlautet.
Am 14. Dezember wählt das Wahlkollegium stellvertretend für das US-amerikanische Volk den zukünftigen Präsidenten. Es gewinnt der Kandidat, der mindestens 270 Wahlmänner für sich gewinnen kann. Aktuell wird davon ausgegangen, dass Biden 306 Wahlleute hinter sich vereint, während Trump auf 232 Wahlmänner zählen kann. Es wird sich zeigen, ob das Ergebnis etwas an Trumps Rhetorik ändert.
Redaktion finanzen.net
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