Erneut zweistellig

Deutsche HVPI-Inflation klettert auf 11,6 Prozent

11.11.22 08:06 Uhr

Deutsche HVPI-Inflation klettert auf 11,6 Prozent | finanzen.net

Die am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflation in Deutschland ist im Oktober weiter gestiegen.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte sich der HVPI mit einer Jahresrate von 11,6 (September: 10,9) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 28. Oktober. Im September hatte die Inflation erstmals seit über 70 Jahren wieder zweistellige Werte erreicht.

Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI im Oktober um 1,1 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 10,4 (Vormonat: 10,0) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten. "Die Inflationsrate erreichte mit 10,4 Prozent einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland", sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.

Als Treiber der Inflation erwiesen sich wie schon in den Vormonaten die Preise für Energie und Lebensmittel. Energie verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 43,0 Prozent, Lebens- und Genussmittel um 20,3 Prozent. Beeinflusst wurde die Entwicklung außerdem von Preiserhöhungen in vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie von Engpässen in den Lieferketten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale führen könnten. Die EZB hat ihre Leitzinsen zuletzt erneut um 75 Basispunkte erhöht, für die Dezember-Sitzung aber eine vorsichtigere Gangart angedeutet.

FRANKFURT (Dow Jones)

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