IONOS-Aktie trotzdem in Rot: United-Internet-Tochter IONOS steigert operativen Gewinn deutlich
Der Internetdienstanbieter IONOS hat zum Jahresbeginn bei langsamerem Wachstum als zuletzt operativ deutlich mehr verdient als gedacht.
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So stieg der Unternehmenserlös der drei Monate bis Ende März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent auf 373 Millionen Euro, wie die United-Internet-Tochter am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte.
Vor allem dank erfolgreicher Verkäufe von Zusatzoptionen verdiente das SDAX-Unternehmen vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten mit knapp 106 Millionen Euro nun gut ein Fünftel mehr als noch im Jahr zuvor. Die entsprechende Marge des ersten Quartals legte um vier Prozentpunkte auf 28,4 Prozent zu. Während IONOS beim operativen Gewinn überraschte, hatten sich Analysten im Durchschnitt mehr beim Erlös erhofft.
Im weiteren Jahresverlauf wollen IONOS-Chef Achim Weiß und Finanzchefin Britta Schmidt noch einen Zahn zulegen. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte dürfte sich die Umsatzentwicklung beschleunigen. Der Erlös des Gesamtjahres soll von 1,4 Milliarden Euro währungsbereinigt um rund elf Prozent zulegen. Die bereinigte operative Marge soll dann um rund einen Prozentpunkt auf etwa 28,5 Prozent steigen.
IONOS-Aktie schwach nach Rekordjagd und Zahlen - United Internet fest
Die Aktien von United Internet sowie deren Töchtern 1&1 und IONOS haben am Mittwoch unterschiedlich auf die Zahlenvorlage reagiert. Beim im MDAX gelisteten Internetkonzern United stand ein Plus von 1 Prozent zu Buche. Dagegen sanken die im Nebenwerte-Index SDAX gelisteten Titel der Telekommunikationstochter 1&1 um 0,4 Prozent. Die zuletzt rekordhungrigen Papiere des Webhosting-Spezialisten IONOS büßten als einer der schwächsten SDAX-Werte 6,9 Prozent ein.
United Internet legte im ersten Quartal dank profitabler Geschäfte der beiden Töchter einen Gewinnsprung im Tagesgeschäft hin. Allerdings ließen gestiegene Abschreibungen, insbesondere auf Investitionen in den Ausbau des Glasfasernetzes und Mobilfunknetzes, den Betriebsgewinn von 1&1 absacken. United habe beim Umsatz und vor allem beim operativen Ergebnis (Ebitda) enttäuscht, doch die Geschäftstrends ermutigten, kommentierte UBS-Analyst Polo Tang.
Mit Blick auf 1&1 kritisierte Bernstein-Experte Ulrich Rathe: "Langsames Kundenwachstum, hohe Kosten - und kein Wort über den Elefanten im Raum." Denn die Schlüsselfrage sei, wie das Management auf eine Erweiterung der Frequenzlizenzen für andere Betreiber reagieren würde, wenn es keine regulatorische Unterstützung für den Versuch von 1&1 gebe, Zugang zum Low-Band-Spektrum zu erhalten.
IONOS hatte zum Jahresauftakt trotz eines langsameren Wachstums als zuletzt einen überraschend hohen operativen Gewinn erzielt. Allerdings blieb der Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Ein Aktienrückkaufprogramm, das insbesondere der Mitarbeiterbeteiligung dienen soll, fiel mit bis zu 25 Millionen Euro zu gering aus, um die Anleger zu weiteren Käufen zu animieren.
KARLSRUHE / FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: T. Schneider / Shutterstock.com
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