Lufthansa nimmt Schlichtungsempfehlung im Piloten-Tarifstreit an
Die Schlichtung im festgefahrenen Vergütungstarifstreit zwischen der Deutschen Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit war erfolgreich.
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Die Lufthansa nehme die Schlichtungsempfehlung an, teilte der DAX-Konzern mit. Auch die Tarifkommission der Gewerkschaft stimmte dem Schlichterspruch des ehemaligen Spitzendiplomaten Gunter Pleuger zu. Allerdings müssen ihre Mitglieder diesen noch in einer Urabstimmung absegnen. Mit einem Ergebnis wird bis Ende März gerechnet, wie VC mitteilte.
Die Nachricht gab der Aktie am Mittwochmittag einen kräftigen Schub, der Kurs stieg zeitweise um 1,6 Prozent auf 13,045 Euro. "Hauptsache, keine Streiks", sagte ein Händler. Positiv sei die lange Laufzeit des Vertrags bis Ende 2019: "Damit ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Aktie weg".
Die 5.400 Piloten bekommen in vier Stufen insgesamt rund 8,7 Prozent mehr Geld. Rückwirkend steigen die Bezüge zum 1. Januar 2016 um 2,0 Prozent und zum 1. Januar 2017 um 2,3 Prozent. Ab 2018 erhalten sie 2,4 Prozent mehr, ab 2019 dann 2,0 Prozent. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von insgesamt 30 Millionen Euro, das sind rechnerisch pro Pilot rund 5.555 Euro. Der Vergütungstarifvertrag läuft bis Ende 2019.
"Gerade so akzeptabel"
Cockpit hatte eine nachträgliche Gehaltserhöhung ab 2012 von durchschnittlich 3,7 Prozent pro Jahr gefordert. Die jetzige Empfehlung entspricht einer Gehaltserhöhung von durchschnittlich knapp 1,2 Prozent pro Jahr für einen Zeitraum von 7 Jahren und 8 Monaten und eine Einmalzahlung ungefähr in Höhe eines halben Monatsgehaltes vor, wie die Gewerkschaft auf ihrer Webseite vorrechnete.
"Die Schlichtungsschlussempfehlung ist aus Sicht der VC gerade so akzeptabel", erklärte Gewerkschafts-Sprecher Markus Wahl in der Mitteilung.
Durch die erhöhte Vergütung steigen die Kosten im Konzerntarifvertrag der Lufthansa um 85 Millionen Euro pro Jahr. Damit sei die Einigung nicht billig, sagte ein anderer Marktteilnehmer. "Aber jeder Streiktag kostet 20 bis 30 Millionen", meinte er.
Der Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und Cockpit schwelt schon seit Jahren. 2014 und 2015 liefen laut dem Konzern durch Pilotenstreiks Kosten in Höhe von 351 Millionen Euro auf. Zuletzt hatten die Piloten im November die Arbeit niedergelegt, tausende Flüge fielen aus. Im Dezember einigten sich die Verhandlungspartner dann auf die Anrufung eines gemeinsamen Schlichters.
Kostenausgleich über Flottenplanung
Zum Ausgleich der Zusatzkosten sollen abweichend von der bisherigen Flottenplanung 40 Flugzeuge, die der Konzern in den kommenden Jahren erst noch erhält, außerhalb des Konzerntarifvertrags bereedert werden - sie sollen also von einer Crew geflogen werden, die nicht nach dem neuen Vergütungstarif bezahlt wird. Eine Option sei beispielsweise ein Einsatz der neuen Maschinen in einer anderen Konzernairline, erläuterte ein Sprecher. "Einzelheiten zur Ausgestaltung einer alternativen Plattform zum Betrieb dieser Flugzeuge sollen in den kommenden Wochen konkretisiert werden", hieß es in der Mitteilung.
Mit dem Vergütungsvertrag ist nun ein wichtiger Konflikt beigelegt, Kostenentlastungen sind für das Unternehmen aber weiter Thema. Neu verhandelt werden müssen weitere Tarifverträge etwa zur Altersversorgung oder zur Übergangsversorgung.
DJG/mgo/sha/smh Dow Jones Newswires
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