Enttäuschende Daten

Deutscher Auftragseingang im Oktober viel schwächer als erwartet

06.12.21 12:04 Uhr

Deutscher Auftragseingang im Oktober viel schwächer als erwartet | finanzen.net

Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Oktober aufgrund einer rückläufigen Auslandsnachfrage deutlich schwächer als erwartet entwickelt.

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank er gegenüber dem Vormonat um 6,9 Prozent und lag kalenderbereinigt um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im September hatte er um 10,3 Prozent darüber gelegen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich ein Rückgang von 1,8 Prozent. Den für September gemeldeten Anstieg bei den gesamten Auftragseingängen von 1,3 Prozent revidierten die Statistiker auf 1,8 Prozent.

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Die Inlandsbestellungen erhöhten sich im Oktober auf Monatssicht um 3,4 (minus 5,6) Prozent, während die Auslandsaufträge um 13,1 (plus 7,0) Prozent zurückgingen, darunter die aus dem Euroraum um 3,2 (minus 6,6) Prozent und die von außerhalb des Euroraums um 18,1 (plus 15,7) Prozent. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern verringerten um 2,7 (minus 1,0) Prozent und die von Investitionsgütern um 10,7 (plus 4,2) Prozent. Die Auftragseingänge von Konsumgütern stiegen um 4,3 (minus 1,6) Prozent.

Das Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erklärte, dass der zweite starke Rückgang der Auftragseingänge innerhalb der vergangenen drei Monate einen weiteren Dämpfer für die konjunkturellen Aussichten bedeute. "Allerdings sollte die Entwicklung vor dem Hintergrund der zurzeit hohen Volatilität des Index und seiner Komponenten nicht überinterpretiert werden", heißt es in der Pressemitteilung.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

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