Euroraum-Inflation steigt im März stärker als erwartet
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im März deutlicher als erwartet zugenommen.
Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent und lagen um 7,5 (Februar: 5,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 2,0 Prozent und eine Jahresteuerung von 6,9 Prozent prognostiziert.
Hauptursache der erhöhten Inflation waren die Energiepreise, die um 12,5 Prozent anzogen und auf Jahressicht 44,7 (32,0) Prozent mehr stiegen. Unverarbeitete Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,2 Prozent auf Monats- und 7,8 (6,2) Prozent auf Jahressicht.
Die Verbraucherpreise ohne diese beiden Kategorien sowie ohne Alkohol und Tabak erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent und um 3,0 (2,7) Prozent auf Jahressicht. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 1,4 Prozent und 3,2 Prozent Jahresinflation erwartet.
Die abermals überraschend hohe Inflationsdynamik erhöht den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), ihre Geldpolitik zumindest zu normalisieren, also den Prozess der Bilanzvergrößerung über Anleihekäufe zu beenden und den Satz für Bankeinlagen aus dem negativen Bereich zu heben. Die nächste EZB-Ratssitzung findet am 14. April statt.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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