Hier stimmt was nicht! Kuka mal, wem es gehört
Der Augsburger Roboterhersteller Kuka, auch Anbieter von Automatisierungslösungen, ist am Logistikunternehmen Swisslog interessiert.
von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Das offizielle Angebot wurde am gestrigen Montag vorgelegt. Kuka zielt auf eine Annahmeschwelle von 66 Prozent. Nur dann soll der Deal auch über die Bühne gehen. Die Übernahme wirft drei Fragen auf. Ist sie strategisch wirklich sinnvoll? Ist der Preis angemessen? Und müsste sich das Bundesaufsichtsamt für das Finanzwesen (Bafin) der Sache nicht auch annehmen? Frage eins lässt sich im Moment nicht wirklich beantworten.
Offensichtlich soll der Geschäftsbetrieb ausgeweitet werden. Swisslog baut und betreibt beispielsweise automatisierte Lager. Wer aber die Börsenhistorie von Kuka und der Vorgängerfirma IWKA betrachtet, hat bei zu viel Expansionsdrang Bedenken. IWKA war ein verzweigter Maschinenbauer, der zuletzt ums Überleben kämpfen musste.
Nur die Konzentration auf das Robotergeschäft brachte die Wende. Seitdem hat sich der Aktienkurs vervielfacht. Nun kommen Aktivitäten hinzu, die die Kapitalkosten nicht verdienen. Hat Kuka in einem fremden Sektor wirklich die Power, die Marge auszuweiten? Man kann das bezweifeln, speziell weil - Frage zwei - auch ein saftiger Preis bezahlt wurde. Die Bewertung entspricht inklusive Schuldem dem 17fachen des Betriebsergebnisses. Eine Hypothek, die einer schuldenfreien Kuka wieder Schulden aufbürden.
Um Frage Drei zu problematisieren, muss etwas ausgeholt werden. Bei Kuka sind zwei größere Aktionärsgruppen engagiert: Grenzebach, ein Maschinenbauer und Friedrich Loh, ein Industrieller. Der gleiche Aktionärskreis ist auch bei Swisslog vertreten und hält dort zusammen rund 40 Prozent. Sie werden ihre Aktien Kuka andienen und können die Prämie zu den Einstandskosten einstecken. Das hat schon Geschmäckle.
Für Bafin sollte der Deal zumindest ein Hinweis für weitere Nachforschungen über die wahren Konstallationen bei Kuka. Grenzebach hält an Kuka 19,8 Prozent und Loh mehr als zehn, wahrscheinlich 10,1 Prozent. Diese Untersuchungen sollten auch den Kuka-Chef Till Reuter einbeziehen, der mit seiner Firma Rinvest schon einmal ein größerer Kuka-Aktionär war. Wo sind dessen Aktien?
Zur Gruppe gehört wohl auch Bernd Minning, Geschäftsführer bei Grenzebach und Aufsichtsratsvorsitzender bei Kuka und Vorsitzender des Verwaltungsrats bei Swisslog. Hat er keine Aktien von Kuka? Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass die Herren schon mal über die Verwendung von Kuka-Geldern gesprochen haben.
Wird nach Übernahmerecht aber ein abgestimmtes Verhalten angenommen, greifen andere Regeln. Dann werden die Anteilscheine der einzelnen Parteien addiert. Überschreiten sie 30 Prozent, muss ein freiwilliges Übernahmeangebot abgeben werden. Aber vielleicht hat das die Gruppe sowieso als nächstes vor - dann gäbe es endlich mehr Klarheit.
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Bildquellen: KUKA
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04.08.2016 | KUKA buy | S&P Capital IQ |
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04.05.2016 | KUKA buy | Société Générale Group S.A. (SG) | |
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17.11.2017 | KUKA Reduce | HSBC | |
08.08.2016 | KUKA Verkaufen | DZ BANK | |
22.07.2016 | KUKA Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
12.07.2016 | KUKA Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
08.07.2016 | KUKA Verkaufen | DZ-Bank AG |
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