Emissionen verringern

Continental-Aktie stark: Conti will bis 2040 in Produktion CO2-neutral sein - Stärkere Unterstützung durch Staat gefordert

10.09.19 17:50 Uhr

Continental-Aktie stark: Conti will bis 2040 in Produktion CO2-neutral sein - Stärkere Unterstützung durch Staat gefordert | finanzen.net

Auch Continental will den CO2-Ausstoß in der Produktion in den kommenden Jahren verringern.

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Bis 2040 will Continental dann in den eigenen Produktionsprozessen CO2-neutral sein, wie CEO Elmar Degenhart bei der Automesse IAA in Frankfurt ankündigte. In einem ersten Schritt wolle der DAX-Konzern Ende 2020 weltweit an allen Produktionsstandorten nur noch Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. "Die Mobilität der Zukunft muss klimafreundlich, wirtschaftlich und sozial sein", sagte Degenhart.

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Der Hannoveraner Konzern folgt damit anderen Unternehmen der Autobranche, die sich Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben haben. So hatte etwa Bosch im Frühjahr angekündigt, bereits im kommenden Jahr vollständig klimaneutral zu sein. Die mehr als 400 Standorte weltweit sollen keinen "CO2-Fußabdruck" mehr hinterlassen. Um das Ziel zu erreichen, muss Bosch kurzfristig aber Ökostrom zukaufen.

Degenhart forderte während der IAA die gesamte Autobranche auf, mehr für die Klimabilanz zu tun. "Wir sind überzeugt: Bis spätestens 2050 muss die Automobilindustrie CO2-neutral sein", gab Degenhart als Ziel aus. "Das ist machbar, wenn Wirtschaft und Politik das gemeinsam angehen."

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Continental ruft in der Autokrise nach dem Staat

Der Zulieferer Continental fordert beim Wechsel in eine umweltfreundlichere Mobilität eine stärkere Unterstützung durch den Staat.

Angesichts der schwachen Konjunktur und den hohen Investitionen solle die Politik die Steuer- und Abgabenlast für Unternehmen und Verbraucher senken, schlug Konzernchef Elmar Degenhart am Dienstag auf der Automesse IAA in Frankfurt vor. "In Deutschland gelten die höchsten Unternehmenssteuern aller OECD-Länder." Hinzu kämen hohe Sozialkosten und die zweithöchsten Energiekosten weltweit. "Das sind zu hohe Lasten, um bei stagnierendem Wachstum weltweit mitzuhalten."

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Eine geringere Steuerlast würde höhere Investitionen in den Wandel der Branche ermöglichen, erläuterte Degenhart und betonte: "Es besteht Handlungsbedarf." Auch Volkswagen-Chef Herbert Diess forderte auf der IAA staatliche Unterstützung, um die Akzeptanz beim Kunden für Elektroautos zu fördern. Man brauche intelligente Anreize auch für Geringverdiener und kleinere Firmen, etwa die Ausweitung der Förderung beim Kauf eines Elektroautos auf Gebrauchtwagen oder einen Mobilitätsfonds, "der zum Beispiel kostenfreies Laden für Autos unter 20.000 Euro ermöglicht."

Das DAX-Unternehmen aus Hannover steht vor dem größten Einschnitt in der Firmengeschichte. Der Konzern soll bis Anfang 2020 zu einer Holding mit drei Säulen umgebaut werden: der Rubber-Gruppe, der Sparte Automotive mit dem Zuliefergeschäft und dem Antriebsgeschäft. Die Antriebssparte mit weltweit gut 40.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von zuletzt 7,7 Milliarden Euro wurde bereits Anfang 2019 herausgelöst und soll künftig "Vitesco Technologies" heißen. In ihr ist die Technik für Verbrennungsmotoren und die für elektrische Antriebe vereint. Statt eines zunächst angepeilten Teilbörsengangs der Sparte erwägt der Konzern wegen der unsicheren Konjunktur nun auch einen Spin-Off. "Für Vitesco sehen wir den Bereich Elektrifizierung als Chance", sagte der Conti-Chef. Der Schwerpunkt liege zunehmend auf Elektronik, Sensorik und Software, immer weniger auf Mechanik und Hydraulik. Man habe die Möglichkeit, mehr an Produktwert zu verkaufen als auf der Verbrennerseite. Voraussetzung für einen erfolgreichen Teilbörsengang sei ein positives wirtschaftliches Umfeld 2020, betonte Degenhart. "Vitesco unter Wert zu verkaufen, würde keinen Sinn machen."

Continental werde die Verselbstständigung von Vitesco weiter vorantreiben, kündigte Degenhart an: "Wir wollen zudem bis Ende des Jahres Klarheit haben, wie unser Produktivitäts-Verbesserungsprogramm aussehen wird - auch im Interesse unserer Mitarbeiter." Klar sei jedoch: "Wenn Wettbewerbsprobleme existieren, werden wir mit Segmenten oder Standorten konsequenter umgehen als in den letzten Jahren, als wir es uns vielleicht leisten konnten, den einen oder anderen mit durchzufüttern."

Zudem verhandelt das Management mit der Arbeitnehmervertretung über ein Sparprogramm, das einen massiven Stellenabbau umfassen könnte. In dem Zusammenhang werden auch einzelne Werke auf den Prüfstand gestellt.

Die Continental-Aktie legte im XETRA-Handel letztlich 3,54 Prozent zu auf 125,94 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / Frankfurt (Reuters) / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: 360b / Shutterstock.com, Continental

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