Elmos Semiconductor trotzt operativen Belastungen
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Elmos Semiconductor wächst im zweiten Quartal, doch Sonderkosten drücken auf die Profitabilität. Die Normalisierung der Kundenbestellungen aus China gibt Hoffnung für eine nachhaltige Erholung.
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Elmos Semiconductor zeigte sich im zweiten Quartal 2025 bemerkenswert widerstandsfähig in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld. Mit einem Umsatz von 145,7 Mio. Euro gelang dem Halbleiterunternehmen ein kräftiges Wachstum von 14,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 2,6 Prozent zum Vorjahr, was trotz negativer Wechselkurseffekte ein starkes Ergebnis war.
Besonders hilfreich war die Stabilisierung der Nachfrage aus China nach Elmos-Chips der neuesten Generation sowie das allmähliche Nachlassen der Bestandsbereinigungen bei den Kunden. Dies deutet auf eine Normalisierung der Auftragslage hin, nachdem die Branche monatelang unter Lagerabbau litt. Die hohe Wachstumsdynamik unterstreicht die Stärke des Produktportfolios von Elmos in zukunftsweisenden Automobilanwendungen wie Fahrerassistenzsystemen und Elektromobilität.
Allerdings zeigt sich auch die Kehrseite der Medaille: Das EBIT sank auf 30,1 Mio. Euro (Vorjahr: 35,9 Mio. Euro), was einer Marge von 20,6 Prozent entspricht. Verantwortlich dafür waren hauptsächlich Sonderkosten durch die SAP-Umstellung, Materialkostensteigerungen und Währungseffekte. Besonders die komplexe ERP-Transformation belastete sowohl Ergebnis als auch Cashflow, was sich im deutlich reduzierten bereinigten Free Cashflow von nur 0,5 Mio. Euro widerspiegelt.
Die Investitionen sanken erheblich auf 4,6 Mio. Euro, verglichen mit 14,4 Mio. Euro im Vorjahr, was die momentane Fokussierung auf operative Effizienz verdeutlicht. Das Working Capital war zum Quartalsende durch die SAP-Umstellung erhöht und belastete zusätzlich die Liquiditätssituation. Dennoch konnte das Unternehmen im ersten Halbjahr einen bereinigten Free Cashflow von 22,0 Mio. Euro erzielen.
Vorstandschef Dr. Arne Schneider verwies erneut auf die anhaltend geringe Planbarkeit und volatilen geopolitischen Rahmenbedingungen, zeigte sich aber optimistisch über die Normalisierung der Kundenbestellungen. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen mit großem Fokus am Ausbau der lokalen Aufstellung in China, einem strategisch wichtigen Markt für die Automobilhalbleiterindustrie.
Trotz der operativen Herausforderungen bestätigt Elmos die Jahresprognose mit einem erwarteten Umsatz von 580 Mio. Euro (+/-30 Mio. Euro), passt jedoch das Wechselkursverhältnis von 1,05 auf 1,15 Euro/Dollar an. Dies entspricht einem rechnerischen negativen Effekt von rund 25 Mio. Euro. Die EBIT-Marge wird weiterhin bei 23Prozent (+/-3 Prozentpunkte) erwartet, wobei Einmaleffekte die untere Prognosehälfte wahrscheinlicher machen.