Einschüchternd

Hedgefonds-Manager und Multi-Milliardär Ray Dalio warnt vor einer dunklen Zukunft

16.06.17 11:50 Uhr

Hedgefonds-Manager und Multi-Milliardär Ray Dalio warnt vor einer dunklen Zukunft | finanzen.net

Dalios Worte haben ein großes Gewicht an der Wall Street - und genau das macht seine Einschätzungen der Zukunft noch beängstigender. Denn der US-Milliardär sieht die Welt aktuell in einer Verfassung wie vor dem Zweiten Weltkrieg.

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Ray Dalio ist ein US-amerikanischer Hedgefonds-Manager und der Gründer von Bridgewater Associates. Der weltweit größte Hedgefonds Bridgewater verwaltet aktuell Vermögenswerte von rund 160 Milliarden US-Dollar und steht damit mit Abstand an der Spitze der Branche. Im Jahr 1975 gründete Ray Dalio seinen Fonds in New York. Heute befindet sich der Hauptsitz der Firma nicht mehr im Big Apple, sondern in Westport im Bundesstaat Connecticut. Der Multi-Milliardär gehört zu den einflussreichsten Personen der USA und ist Stammgast in der Liste der 100 reichsten Amerikaner.

Klarer Führungsstil

Dalios einzigartiger Führungsstil hat dazu geführt, dass man seinen Bridgewater Fonds auch als den seltsamsten Hedgefonds der Welt bezeichnet. Ray Dalio erwartet von seinen Mitarbeitern extreme Offenheit. Er selbst spricht in diesem Zusammenhang auch gern von "radikaler Transparenz".

Populismus birgt Risiken

Wie viele andere Amerikaner, beschäftigt sich auch Dalio gerade mit der politischen Situation in den USA. Er sieht die immer weiter fortschreitenden Gegensätze im sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bereich als ein zunehmend ernstzunehmendes Problem. Nach seiner persönlichen Einschätzung sind die gesellschaftlichen Differenzen auf dem heutigen Stand so groß wie kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Schuld daran sind seiner Meinung nach die populistischen Führer dieser Welt. Der nationalistische, protektionistische und militaristische Kurs mancher Politiker dieser Welt könnte seiner Einschätzung nach dazu führen, dass es künftig mehr nationale und internationale Konflikten gibt. Diese Ansichten lassen sich auch als indirekte Kritik an US-Präsident Donald Trump werten.

Finanzmärkte zeigen sich unbesorgt

Die meisten Akteure an der Wall Street teilen jedoch die Sorgen des Hedgefonds-Managers nicht, da sie wohl in der Mehrzahl davon ausgehen, dass sich die politische Situation in naher Zukunft wieder entspannen wird. Diese Einschätzung spiegelt sich auch im Volatilitätsindex (VIX) wider: Der Index befindet sich in der Nähe seines niedrigsten Niveaus aus dem Jahr 1993. Aber auch die neuen Rekordhöhen im Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq lassen auf eine gewisse Sorglosigkeit schließen.

Dazu muss aber auch Dalio zugeben, dass selbst unter Präsident Donald Trump bis dato alle politischen und rechtlichen Institutionen und Systeme wie beabsichtigt gearbeitet haben. Jedoch wird seiner Meinung nach zunehmend offensichtlich, dass es einen immer größeren Trend zu politischen Konflikten gibt und genau diese Konflikte können in Zukunft zu einer erheblichen Dysfunktionalität der Weltwirtschaft führen.



Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Anja Niedringhaus/AP, CNBC/Getty Images

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