Deutsches BIP laut Bundesbank im zweiten Quartal etwas gestiegen
Die Konjunkturerholung in Deutschland hat sich nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank im zweiten Quartal fortgesetzt.
In ihrem aktuellen Monatsbericht führt die Bundesbank das auf langsame Fortschritte bei der Nachfrage, insbesondere aus dem Ausland, und auf eine anhaltende Belebung bei den Dienstleistern zurück. Die Inflation werde in den nächsten Monaten nicht wesentlich sinken, heißt es weiter. "Die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft setzt sich fort. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im zweiten Quartal erneut etwas steigen", prognostiziert die Bundesbank. Im ersten Quartal war das BIP um 0,2 Prozent gestiegen.
Sie weist darauf hin, dass die Industrieproduktion im April gestiegen sei, während sich der Auftragseingang allmählich stabilisiere. "Vor allem bei der Auslandsnachfrage deutet sich eine Verbesserung an - wenngleich von niedrigem Niveau aus", heißt es weiter. Die gestiegenen Finanzierungskosten dämpften weiterhin die inländische Nachfrage, insbesondere die Investitionen und hier besonders den Wohnungsbau. Die Bundesbank rechnet damit, dass der private Konsum nach dem Rückgang im Vorquartal im zweiten Quartal steigen wird, wozu unter anderem höhere Löhne beitrügen.
Nach Angaben der Bundesbank dürfte sich die Inflationsrate in den kommenden Monaten "schwankend seitwärts bewegen". Dies liegt ihrer Einschätzung nach vor allem an der Volatilität der Energiepreise im vergangenen Jahr. "Basiseffekte dürften dazu beitragen, dass die Inflationsrate bis zum September etwas sinkt, danach bis zum Jahresende aber wieder ansteigt", kalkuliert die Bundesbank. Im Gegensatz dazu sollte sich die Kernrate allmählich leicht verringern, auch wenn der Disinflationsprozess vor allem wegen des überraschend kräftigen Lohnwachstums wohl etwas langsamer als erwartet voranschreite.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: gopixa / Shutterstock.com, Christian Müller / Shutterstock.com