Einkommensindikator niedrig

GfK: Konsumklima fällt zum zweiten Mal in Folge

26.06.19 07:59 Uhr

GfK: Konsumklima fällt zum zweiten Mal in Folge | finanzen.net

Die Stimmung unter den deutschen Verbrauchern hat sich wegen geringerer Einkommenserwartungen leicht eingetrübt.

Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Juli einen Rückgang ihres Indikators zum Konsumklima auf 9,8 von 10,1 Punkten im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten einen geringeren Rückgang auf 10,0 Prozent erwartet.

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"Bereits zum zweiten Mal in Folge verzeichnet das Konsumklima Verluste. Wesentlicher Grund ist der spürbare Rückgang des Einkommensindikators in diesem Monat", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl.

"Nachdem sich die Einkommensstimmung zuletzt überaus stabil gezeigt hat, muss sie im Juni einen herben Rückschlag hinnehmen." Der Indikator für Einkommenserwartungen fiel auf den niedrigsten Wert seit März 2017. Er verlor 12,2 Punkte und landete damit bei 45,5 Zählern.

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Die GfK sieht die Ursachen in der wachsenden Zahl an Stimmen, die von einem Ende des Beschäftigungsbooms sprechen. Dadurch sei die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust gestiegen. "Vor allem die Beschäftigten in der Automobilindustrie und bei deren Zulieferern dürfte diese Furcht in erster Linie befallen", so Bürkl. "Offenbar befürchten nicht wenige, dass für die Herstellung der Elektrofahrzeuge künftig deutlich weniger Arbeitskräfte benötigt werden."

Allerdings kommen aus anderen Bereichen der Konjunktur positivere Signale. So stoppte die "Talfahrt der Konjunkturerwartungen", und der Indikator stieg um 0,7 Zähler auf 2,4 Punkte. Auch die Anschaffungsneigungen legten trotz zunehmender Zweifel an der Jobsicherheit wieder zu und stiegen von 50,5 auf 53,7 Prozent. Allerdings ist unklar, ob die positive Konsumlaune von Dauer ist, denn diese ist an die Einkommensaussichten in den kommenden Monaten gekoppelt.

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"Sollte sich der deutliche Rückgang des Indikators im Monat Juni zu einem anhaltenden Abwärtstrend entwickeln, wird es auch die Anschaffungsneigung schwer haben, ihr gegenwärtig exzellentes Niveau zu halten", so Bürkl.

BERLIN (Dow Jones)

Bildquellen: GfK