Einigung im Handelsstreit

ZEW-Index steigt im Januar deutlich stärker als erwartet

21.01.20 11:24 Uhr

ZEW-Index steigt im Januar deutlich stärker als erwartet | finanzen.net

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich auch im Januar wesentlich stärker verbessert als erwartet.

Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf 26,7 Punkte von 10,7 im Vormonat.

"Der Indikatorwert erreicht damit den höchsten Wert seit Juli 2015", erklärte das ZEW. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen lediglich einen Anstieg auf 15,0 Punkte vorausgesagt. Der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich von minus 19,9 auf minus 9,5 Punkte. Erwartet worden war nur ein Anstieg auf minus 13,5.

"Der abermalige starke Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen beruht vor allem auf der kürzlich erfolgten Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Dies nährt die Hoffnung, dass die aus dem Handelsstreit resultierenden Belastungen für die deutsche Wirtschaft geringer sein werden als zuvor gedacht."

Hinzu komme, dass sich die deutsche Wirtschaft im vorangegangen Jahr etwas besser entwickelt habe als erwartet. "Der Ausblick hat sich damit zwar aufgehellt, deutet aber nach wie vor auf ein unterdurchschnittliches Wachstum hin", konstatierte Wambach.

Im Dezember waren die ZEW-Konjunkturerwartungen bereits mit einem Plus von 12,8 Punkten wesentlich kräftiger gestiegen als erwartet. Der Index der Lagebeurteilung hatte sich um 4,8 Punkte erhöht, was ebenfalls über den Erwartungen lag.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Januar ebenfalls deutlich. Der entsprechende Indikator stieg um 14,4 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 25,6. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum erhöhte sich um 4,8 auf minus 9,9 Zähler.

MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)

Bildquellen: ZEW