ifo und Kof: Nach Absturz der Euro-Wirtschaft langsame Erholung
Die Wirtschaftsleistung im Euroraum hat im zweiten Quartal einen scharfen Absturz erlebt, dem ein langsamerer Wiederaufstieg folgt.
Das erwarten das ifo Institut aus München und das KOF aus Zürich in ihrem neuen Eurozone Economic Outlook. "Die gesamte Prognose ist unsicher, weil niemand weiß, wie die Corona-Pandemie weiterverläuft, wie sich die Liquiditätssituation der Unternehmen entwickelt und wie sich die Verbraucher verhalten", teilten die Institute mit. Das italienische Statistikamt Istat nahm nicht am Eurozone Economic Outlook für das zweite Quartal teil.
Die beiden Institute veranschlagen für das zweite Vierteljahr einen Absturz um 12,3 Prozent gegen das bereits um 3,6 Prozent gesunkene erste Vierteljahr. Im dritten Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung um 8,3 Prozent wachsen, im vierten um weitere 2,8 Prozent. Das ergibt aber für das Gesamtjahr ein Schrumpfen aller produzierter Güter und Dienstleistungen um 8,1 Prozent.
Im zweiten Quartal sind alle wichtigen Zahlen im roten Bereich: Die Industrieproduktion schrumpft durch coronabedingte Schließungen um 18,9 Prozent, der private Konsum um 11,8 Prozent und die Investitionen um 15,4 Prozent gegen das Vorquartal.
Im dritten Vierteljahr, nach dem Wiederanfahren, wird die Industrieproduktion um 14,7 Prozent steigen, erwarten die Institute, im vierten Quartal um weitere 2,7 Prozent, was per saldo für das Gesamtjahr ein Minus von 11,3 Prozent ergibt.
Die Preise werden der Prognose zufolge im dritten Quartal um 0,9 Prozent sinken. Im vierten Quartal dürften sie um 0,3 Prozent steigen, was für das Gesamtjahr 0,0 Prozent ergibt.
MÜNCHEN/ZÜRICH (Dow Jones)
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Bildquellen: ifo