E-Rezept-Boom

DocMorris-Aktie zweistellig im Minus: DocMorris wächst im ersten Halbjahr - Ergebnis bleibt negativ

19.08.25 16:00 Uhr

DocMorris-Aktie bricht um über 10 Prozent ein: DocMorris steigert Umsatz - schreibt aber weiter Verluste | finanzen.net

Die Versandapotheke DocMorris hat im ersten Halbjahr 2025 zwar mehr Umsatz erzielt, aber weiterhin rote Zahlen geschrieben.

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Besonders ausgeprägt war das Wachstum beim E-Rezept in Deutschland. Analysten hatten allerdings mit mehr gerechnet. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 7,9 Prozent auf 572,1 Millionen Franken (607 Mio Euro). In Lokalwährungen lag das Wachstum bei 10,2 Prozent, wie DocMorris am Dienstag mitteilte. In Deutschland setzte das Unternehmen dabei 538,6 Millionen Franken um, das sind 8,2 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Das deutlich kleinere Europageschäft stieg um 3,5 Prozent auf 33,5 Millionen Franken.

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Der bereinigte vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen belief sich auf minus 28,8 Millionen nach Minus 20,1 Millionen Franken im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 61,6 Millionen (Vorjahr -37,9 Millionen). Die Erwartungen der Analysten wurden damit beim Umsatz verfehlt. Der operative Verlust (adj. Ebitda) und der Reinverlust fielen etwas höher aus als erwartet.

E-Rezept-Wachstum etwas unter Erwartungen

Ganz besonders achtet der Markt derzeit aber auf die Entwicklung im Geschäft mit verschreibungspflichtigen E-Rezepten. Hier steigerte die Gruppe mit Sitz im Thurgau den Umsatz um 40,5 Prozent auf 109,7 Millionen Franken - in Lokalwährungen betrug das Plus 43,5 Prozent. Analysten hatten im Vorfeld allerdings auch hier etwas mehr erwartet.

Vom ersten zum zweiten Quartal resultierte ein zusätzliches Plus von 4,6 Prozent in Lokalwährungen. DocMorris rechnet im weiteren Jahresverlauf mit einer weiteren Beschleunigung, getragen von volleren Warenkörben und Wiederbestellraten. Rückenwind gebe zudem das Urteil des deutschen Bundesgerichtshofes, das Rezept-Boni zulasse und damit die Wettbewerbsposition stärke.

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Die hohen Verluste begründet das Unternehmen vor allem mit hohen Vorlaufkosten für Marketing (TV-Kampagne). Gleichzeitig verweist das Management auf eine strukturelle Verbesserung im zweiten Quartal, die sich im zweiten Halbjahr fortsetzen soll.

Jahresziele bestätigt

Für das laufende Jahr bekräftigt DocMorris die Prognose eines Umsatzwachstums von über 10 Prozent. Der bereinigte Ebitda wird weiterhin zwischen -35 Millionen und -55 Millionen Franken erwartet.

Auch die Mittelfristziele wurden bestätigt: jährliche Wachstumsraten beim Umsatz von rund 20 Prozent und eine Ebitda-Marge von rund 8 Prozent.

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So reagiert die Aktie

Die Aktien der Online-Apotheke DocMorris haben am Dienstag nach den Halbjahreszahlen zeitweise zweistellig verloren. Zuletzt zeigten sie sich an der Schweizer Börse SIX noch mit einem Abschlag von 11,48 Prozent auf auf 6,79 Franken. Eine Rückkehr an das Jahrestief von 6,20 Franken droht. Die zuletzt kaum veränderten Papiere des Wettbewerbers Redcare Pharmacy zeigten sich im deutschen MDAX eher wenig beeindruckt.

Die Analysten der UBS und der Baader Bank wiesen insbesondere auf die schwächere Geschäftsentwicklung gegenüber Redcare hin. Währungsbereinigt sei das Umsatzwachstum mit gut 10 Prozent schlechter ausgefallen als die gut 27 Prozent von Redcare, konstatierte Baader-Experte Volker Bosse. Im Rezeptgeschäft sei DocMorris in Deutschland um 40 Prozent gewachsen, Redcare indes um 160 Prozent.

Auch die ZKB äußerte sich kritisch. Trotz verstärkter Marketingausgaben sei der Umsatzbeitrag von Neukunden für rezeptpflichtigen Produkte im zweiten Quartal unverändert zum Vorquartal geblieben. Von einer Beschleunigung könne daher keine Rede sein.

Redcare hatte Ende Juli über das erste Halbjahr berichtet. Vom damaligen Zwischenhoch bei 114 Euro fielen die Papiere zuletzt gut 19 Prozent zurück. Auf Jahressicht liegen die Aktien gar rund 30 Prozent im Minus. DocMorris haben derweil sogar etwa zwei Drittel an Wert verloren.

STECKBORN (dpa-AFX) / ZÜRICH (dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: Ralf Liebhold / Shutterstock.com, Tobias Zeit 2016 / DocMorris

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DatumRatingAnalyst
10.09.2025DocMorris BuyJefferies & Company Inc.
03.09.2025DocMorris BuyJefferies & Company Inc.
28.08.2025DocMorris BuyJefferies & Company Inc.
21.08.2025DocMorris SellUBS AG
20.08.2025DocMorris HoldDeutsche Bank AG
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10.09.2025DocMorris BuyJefferies & Company Inc.
03.09.2025DocMorris BuyJefferies & Company Inc.
28.08.2025DocMorris BuyJefferies & Company Inc.
19.08.2025DocMorris BuyJefferies & Company Inc.
19.08.2025DocMorris AddBaader Bank
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20.08.2025DocMorris HoldDeutsche Bank AG
20.08.2025DocMorris HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
15.07.2025DocMorris HoldDeutsche Bank AG
03.07.2025DocMorris HoldDeutsche Bank AG
12.05.2025DocMorris HoldWarburg Research
DatumRatingAnalyst
21.08.2025DocMorris SellUBS AG
19.08.2025DocMorris SellUBS AG
08.05.2025DocMorris ReduceBaader Bank
16.04.2025DocMorris ReduceBaader Bank
13.03.2025DocMorris SellUBS AG

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