Drei Fragen an

Indien: Wo interessante Investmentchancen locken

06.05.10 17:00 Uhr

Indien scheint die Krise ganz gut weggesteckt zu haben. Eine junge Bevölkerung und eine stark wachsende Mittelschicht versprechen interessante Investmentchancen. Euro am Sonntag Online traf den indischen Fondsmanager Parameswara Krishnan.

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von Silke Kampmann, Euro am Sonntag

Herr Krishnan, Indien scheint wieder zu boomen. Hat das Land die Krise überwunden?

Noch nicht ganz. Im Moment wächst die Wirtschaft mit sieben bis acht Prozent im Jahr. Das ist zu wenig für so einen bevölkerungsreichen Staat. In den kommenden Jahren wird das Wachstum aber wieder steigen, dafür sorgen schon die demografischen Faktoren – Indien ist eine sehr junge Nation.

Trotz aller positiven Veränderungen, die Indien den in vergangenen Jahren durchlaufen, es ist immer noch ein Schwellenland. Wo sehen sehen Sie die größten Risiken?
Das Bildungswesen muss verbessert werden. Zudem machen eine unzuverlässige Regierung, Korruption und eine marode Infrastruktur der Volkswirtschaft zu schaffen. Von letztgenannten können Investoren allerdings profitieren – Investitionen in den Sektor schätzte ich als sehr aussichtsreich ein.

Welche weiteren Sektoren sind für Anleger attraktiv?
Neben der Infrastruktur bin ich positiv für das Gesundheitswesen eingestellt. In den kommenden Jahren verlieren viele Pharmakonzerne ihre Patente - eine große Chance für indische Generikahersteller. Bei Einzeltiteln favorisiere ich derzeit den Reiseanbieter Cox & Kings India, einer der größten Reiseveranstalter Indiens. Die Reisetätigkeit der indischen Bevölkerung ist rasant angestiegen.

Parameswara Krishnan ist Fondsmanager bei Carlson Fund Management und leitet vom indischen Chennai aus den Carlson Fund – India.