Lufthansa-Aktie rutscht wieder ab trotz dicker Finanzdecke
Nach dem Stabilisierungsversuch vom Freitag geht es für die Lufthansa-Papiere zu Wochenbeginn mit dem Gesamtmarkt wieder kräftig abwärts.
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Im XETRA-Geschäft belief sich der Abschlag auf die Aktie letztlich auf 7,91 Prozent und damit einen Kurs von 8,66 Euro.
In der aktuellen Coronavirus-Krise setzt die Airline ihre Dividende für 2019 aus. Das Unternehmen hat sich zudem neue Kredite in Höhe von 600 Millionen Euro gesichert. Damit verfüge der Konzern über flüssige Mittel von rund 4,3 Milliarden Euro, hieß es. Hinzu kämen ungenutzte Kreditlinien von rund 800 Millionen Euro. Damit ist die finanzielle Situation des Konzerns deutlich besser als es zum Beispiel der renommierte Luftfahrt-Experte Daniel Roeska vom Analysehaus Bernstein erwartet hatte. Die gestrichene Dividende ist für ihn dagegen angesichts der jüngsten Entwicklung keine Überraschung.
"Die Lufthansa steht in der Krise deutlich besser da als andere Fluglinien", sagte ein Marktbeobachter auch mit Verweis auf den hohen Anteil von Flugzeugen im Eigentum des Konzerns. "Im normalen Marktumfeld würde dies deutlich beruhigen, aktuell aber wohl nicht."
Bernstein belässt Lufthansa auf 'Outperform' - Ziel 13,60 Euro
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Lufthansa auf "Outperform" mit einem Kursziel von 13,60 Euro belassen. In vielen europäischen Ländern beginne derzeit die Stillegung des öffentlichen Lebens, schrieb Analyst Daniel Roeska in einer am Montag vorliegenden Studie. Er rechnet daher damit, dass der Luftverkehr vorerst um 70 bis 80 Prozent kollabiert. Fluggesellschaften bräuchten wohl Regierungshilfe. Jene, die diese Phase gut überstehen, könnten dann aber mit neuen Chancen wieder aufblühen.
Frachtflieger der Lufthansa Cargo verkehren planmäßig
Anders als bei den Passagierflügen hält die Lufthansa ihre Frachtverbindungen unverändert aufrecht. Trotz täglich sich ändernder Bedingungen und Einreisebestimmungen in den Zielländern sei es bislang gelungen, den veröffentlichten Flugplan einzuhalten, erklärte ein Sprecher der Lufthansa Cargo am Montag in Frankfurt.
Die Bedeutung der reinen Frachtmaschinen steigt tendenziell, da die Beiladekapazitäten vieler Passagiermaschinen wegfallen. Kapazitätsausweitungen sind aber zunächst nicht veröffentlicht, wie der Sprecher berichtete. Auch in dem zuletzt deutlich reduzierten China-Geschäft gebe es derzeit keine weitere Ausweitung des Angebots.
Lufthansa Cargo fliegt derzeit acht Mal pro Woche nach Festland-China. Das liegt zwischen dem Normalmaß von 15 Umläufen vor der Krise und dem zwischenzeitlichen Minimum von 5 Verbindungen. Die Maschinen legen regelmäßig Zwischenlandungen im russischen Nowosibirsk ein, um längere Aufenthalte der Crews in China zu vermeiden.
Austrian Airlines stellt reguläre Flüge ab Mittwochnacht temporär ein
Austrian Airlines stellt ihren regulären Flugbetrieb ab Mittwochnacht vorübergehend ein. Die Tochter der Deutschen Lufthansa reagiert damit darauf, dass weltweit täglich neue Einreisestopps verhängt werden und die Nachfrage nach Flugreisen rapide zurückgeht. Der vorerst letzte Flug werde am Donnerstag, den 19. März, in den Morgenstunden aus Chicago in Wien landen. Bis dahin werde der Flugbetrieb kontrolliert und strukturiert zurückgefahren, um möglichst alle Passagiere, Crews und Flugzeuge nach Hause zu holen, teilte Austrian Airlines mit.
Zunächst würden alle Flüge bis zum 28. März gestrichen. Passagiere, die in diesem Zeitraum einen gebuchten Flug haben, würden - sofern möglich - auf andere Fluglinien umgebucht. Für den Bedarfsfall wie Evakuierungs- und sonstiger Hilfsflüge werde die Fluggesellschaft aber ein Langstreckenflugzeug und einen Mittelstreckenjet weiter bereithalten. Die Hilfsflüge würden in enger Zusammenarbeit mit der österreichischen Regierung durchgeführt. In den nächsten Tagen werde die Airline vermehrt Rückholflüge durchführen und bei Umbuchungen auch auf das Angebot der Lufthansa Group zurückgreifen.
Bereits am 6. März hat Austrian Airlines einen Antrag auf Kurzarbeit für das gesamte Unternehmen gestellt. Derzeit werde mit den Betriebsräten über eine Regelung verhandelt, Details könnten voraussichtlich im Laufe der Woche vorgestellt werden.
Lufthansa-Airlines streichen bis zu 90% der Langstreckenflüge
Die Airlines der Lufthansa Group reduzieren ihr Kurz- und Langstreckenprogramm ab Dienstag weiter. Die Streichungen führen auf der Langstrecke vor allem im Nahen Osten, in Afrika und in Mittel- und Südamerika zu einem starken Rückgang des Angebots, wie der Konzern mitteilte. Insgesamt, also mit den bereits veröffentlichten Streichungen, werde die Sitzplatzkapazität der Konzernairlines auf der Langstrecke um bis zu 90 Prozent reduziert. Für den Sommer 2020 waren insgesamt 1.300 wöchentliche Verbindungen geplant.
Auch innerhalb Europas werde das Flugprogramm weiter reduziert. Ab Dienstag könne noch rund 20 Prozent der ursprünglich geplanten Sitzplatzkapazität angeboten werden. Ursprünglich waren für den Sommer 2020 rund 11.700 wöchentliche Kurzstreckenverbindungen bei den Airlines der Lufthansa Group geplant.
Der neue Flugplan aller Lufthansa Group Airlines gilt zunächst bis zum 12. April 2020.
Da noch viele Tausend deutsche, österreichische, schweizerische und belgische Staatsbürger auf eine Rückkehr in Ihre Heimatländer warten, haben die Airlines des Konzerns Vorkehrungen für Evakuierungsflüge getroffen und stehen mit den jeweiligen Regierungen ihrer Heimatländer in engem Austausch. Bereits am Wochenende seien kurzfristig bislang 17 Sonderflüge mit über 4.000 Gästen durchgeführt worden, um Kreuzfahrtpassagiere und Urlaubsgäste nach Deutschland zurückzufliegen.
Anders als die Passagierairlines habe Lufthansa-Cargo bislang alle ihre geplanten Flüge durchführen können, bis auf Streichungen nach Festland-China.
/ag/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) / (Dow Jones)
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