SNP-Aktie verliert deutlich: Rote Zahlen trotz deutlicher Verbesserungen
Trotz deutlicher Verbesserungen beim Umsatz und operativen Ergebnis ist der Softwareanbieter und IT-Berater SNP Schneider-Neureither im zweiten Quartal unter dem Strich in den roten Zahlen geblieben.
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HEIDELBERG (dpa-AFX) - Trotz deutlicher Verbesserungen beim Umsatz und operativen Ergebnis ist der Softwareanbieter und IT-Berater SNP im zweiten Quartal unter dem Strich in den roten Zahlen geblieben. Der Fehlbetrag bezifferte sich auf minus 0,9 Millionen Euro, wie das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen am Freitag in Heidelberg bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte. Damit lag SNP aber nur noch knapp in der Verlustzone und konnte das Minus um über die Hälfte verringern. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen noch einen Fehlbetrag von 2 Millionen Euro ausgewiesen.
Wie bereits bekannt, war der Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 14 Prozent auf 34,3 Millionen Euro gestiegen. Als wesentlicher Wachstumstreiber erwies sich dabei die Software-Sparte. Auch das Service-Segment legte zu. Der durch die Corona-Krise ausgelöste verstärkte Trend zur Digitalisierung spielte SNP in die Karten.
Den im Frühjahr gesenkten Jahresausblick bestätigte das Unternehmen erneut, nachdem es dies auch schon bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen Mitte Juli getan hatte. Demnach geht der Vorstand weiter von einem Umsatz zwischen 145 und 170 Millionen Euro für 2020 aus. Beim Gewinn erwartet SNP eine operative Marge (Ebit) im mittleren einstelligen Prozentbereich. Ende April hatte das Unternehmen wegen der Corona-Krise seinen ursprünglichen Ausblick gekappt.
Aus Sicht des Analysehauses Mainfirst habe der endgültige Quartalsbericht auf den ersten Blick keine wirklichen Überraschungen geboten. Das untere Ende der Prognose bewerten die Mainfirst-Experten vor dem Hintergrund einer erwarteten Verbesserung im zweiten Halbjahr als eher vorsichtig.
Konzernchef Andreas Schneider-Neureither sprach in Anbetracht der "erheblichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie" von einem starken Halbjahresergebnis. Er verwies darauf, dass die Digitalisierung von Unternehmen und ganzen Branchen unter den aktuellen Rahmenbedingungen "mit einer hohen Dynamik" voran schreite. "Software wird dabei einen wesentlichen Beitrag zu einer gelungenen Transformation leisten und den IT-Beratungsmarkt grundlegend verändern", befand der Manager.
Beim Auftragseingang verzeichnete SNP in der ersten Jahreshälfte ein Plus von 9 Prozent auf 92,8 Millionen Euro. Mitte Juli hat sich SNP mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld besorgt. Dabei wurden 610 000 neue Aktien mit einem Platzierungspreis von 46 Euro ausgegeben. Insgesamt besorgte sich SNP damit brutto 28 Millionen Euro. Das frische Geld soll zum einen der Finanzierung der Wachstumsstrategie dienen und zum anderen zur Verbesserung der Eigenkapitalausstattung verwendet werden.
SNP ist in der Vergangenheit stark gewachsen und war im März in den Nebenwerteindex SDax aufgestiegen. Das seit dem Jahr 2000 börsennotierte Unternehmen mit Stammsitz in Heidelberg beschäftigt laut eigenen Angaben weltweit über 1400 Mitarbeiter.
So reagiert die SNP-Aktie
Die Aktien von Schneider-Neureither & Partner (SNP) sind am Freitag nach unspektakulär bewerteten Zahlen unter Druck geraten. Das Minus von 2,44 Prozent auf 56,00 Euro, das die Papiere zu einem der schwächsten SDAX-Werte machte, wurde am Markt auf den ersten Blick weder mit den finalen Resultaten noch mit dem bestätigten Ausblick in Zusammenhang gebracht. Vielmehr wurde auf die jüngste Rally verwiesen, sodass Anleger nun offenbar Kasse machten.
Trotz deutlicher Verbesserungen beim Umsatz und operativen Ergebnis ist der Softwareanbieter und IT-Berater im zweiten Quartal unter dem Strich in den roten Zahlen geblieben. Am Markt hieß es aber, die Aktie müsse sich an ihrem jüngsten Anstieg messen lassen: seit Mitte Juli hatte sie zuletzt mit der Annäherung an die 60-Euro-Marke etwa ein Viertel zugelegt, seit dem Juni-Zwischentief sogar die Hälfte.
Im laufenden Jahr steht für die Papiere aber trotz der Marktturbulenzen ein Plus von rund 13 Prozent zu Buche. In den zurückliegenden 3 Jahren sieht es mit Zuwächsen von rund zwei Dritteln sogar noch deutlich besser aus.
/eas/mne/stk
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