DAX-Bilanz: Schlechte Unternehmenszahlen bei BMW und thyssenkrupp
Der deutsche Aktienmarkt tendierte in der abgelaufenen Handelswoche bei geringen Schwankungen seitwärts. Mit 11.529,16 Zählern verzeichnete er einen leichtes Wochenplus von 0,1 Prozent.
von Jörg Bernhard
Damit wurde ein Test der Marke von 11.000 DAX-Zählern erst einmal verhindert. So richtig gute Laune wollte bislang aber nicht aufkommen. In der ersten Wochenhälfte sorgten sich die Börsianer um den Ausgang der US-Wahlen. In der zweiten Wochenhälfte verhalf das im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen gelegene Wahlergebnis für ein kleines Strohfeuer. Doch die ungelösten Handelsstreitigkeiten, schwache Autoverkäufe in China und einige enttäuschenden Ergebnisveröffentlichungen bremsten den exportlastigen DAX aber aus.
In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Dienstag) und Wochenhoch (Donnerstag) in einer relativ engen Bandbreite von 212 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 16 zu 14 relativ ausgeglichen aus. Die stärksten Wochengewinne verbuchten die Aktien von Vonovia (+5,0 Prozent), RWE (+4,9 Prozent) und Fresenius Medical Care (+4,9 Prozent). Am kräftigsten bergab ging es mit den Titeln von thyssenkrupp (-9,6 Prozent), Continental (-7,2 Prozent) und BMW (-5,6 Prozent).
BMW auf rasanter Talfahrt
BMW meldete am Mittwoch für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch und erwartet weitere Probleme. Wegen der Einführung neuer Abgasprüfverfahren und teurer Rückrufaktionen rutschte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern auch wegen des Zollstreits zwischen den USA und China um 26,8 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro ab. Der Umsatz war hingegen um 4,7 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro geklettert. In der Autosparte sackte die operative Marge fast um die Hälfte auf 4,4 Prozent ab. Einige Analysten reagierten auf die miesen Zahlen mit Herabstufungen der Ratings bzw. Kursziele. Anleger reagierten mit massiven Verkäufen.
Das Unternehmen Fresenius Medical Care profitierte von der Ablehnung eines Bürgerbegehrens zur Dialyseversorgung in Kalifornien. Über das Begehren musste ebenfalls am Dienstag abgestimmt werden. Nach Angaben von FMC hätte ein gegenteiliges Ergebnis die Erstattung für Dialysebehandlungen auf ein Niveau gesenkt, das deutlich unter den anfallenden Kosten liege. Im dritten Quartal haben Kosten für die Informationskampagnen in Zusammenhang mit den diskutierten Änderungen der Dialysebehandlung in Kalifornien zu erheblichen Belastungen geführt. Nach der Entscheidung war erst einmal allgemeines Aufatmen angesagt.
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