Deutsche Blue Chips im Blick

DAX-Bilanz: RWE und Infineon mit zweistelligem Wochenplus

10.03.18 10:00 Uhr

DAX-Bilanz: RWE und Infineon mit zweistelligem Wochenplus | finanzen.net

Deutsche Blue Chips haben in der vergangenen Handelswoche einen markanten Rebound vollzogen. Per Saldo kletterte der DAX um 3,6 Prozent auf 12.346,68 Zähler.

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von Jörg Bernhard

So wehrte sich der Leitindex in den vergangenen Tagen tapfer gegen die Angst vor einem internationalen Handelskrieg. Unterstützung erhielt er in der zweiten Wochenhälfte durch den starken Dollar. Im Freitagshandel gab es aber eine regelrechte Achterbahnfahrt zu beobachten, was nicht zuletzt auf eine erhöhte Nervosität der Investoren schließen lässt. Auf Wochensicht haben sich die Gemüter der Börsianer aber eher beruhigt. Dies kann man besonders gut am Volatilitätsindex VDAX-NEW ablesen, der am Montag noch bei fast 25 Prozent notierte, um vor dem Wochenende wieder auf 17,1 Prozent abzusacken.

In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Montag) und Wochenhoch (Freitag) in einer Bandbreite von 577 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 28 zu 2 ausgesprochen positiv aus. Die höchsten Wochengewinne erzielten die Aktien von RWE (+12,7 Prozent), Infineon (+10,0 Prozent) und SAP (+7,2 Prozent). Deutlich bergab ging es hingegen mit den Titeln von ProSiebenSat.1 (-5,8 Prozent) und Lufthansa (-3,1 Prozent).

ProSiebenSat.1: Rausschmiss aus dem Index

Der massive Kursverfall der ProSiebenSat.1-Aktie war auf zwei Belastungsfaktoren zurückzuführen. Zum einen gehört der Titel ab dem 19. März nicht mehr dem DAX an, weil die Covestro-Aktie im Zuge eines sogenannten Fast Entry seinen Platz einnimmt. Zum anderen litt der Medienwert unter der negativen Studie eines Researchhauses namens Viceroy, die von vielen Börsianern als Short-Attacke eingestuft wurde. Laut dieser Studie wird dem Fernsehsendersender vorgeworfen, die Umsätze künstlich aufgeblasen zu haben. Da der Name Viceroy am Frankfurter Parket bislang nicht geläufig war, sollte deren Inhalt kritisch hinterfragt werden.

Auf das im Februar bei der RWE-Aktie ausgelöste Kaufsignal beim Relative-Stärke-Index folgte ein Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrendkanal sowie ein Angriff auf die im Bereich von 17,50 Euro angesiedelte Widerstandszone. Weitere Kaufsignale entstünden, wenn die 100- bzw. 200-Tage-Linie überschritten wird. Diese verlaufen bei 18,50 bzw. 18,90 Euro und befinden sich somit durchaus in Reichweite.


Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, Deutsche Börse

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