DAX-Bilanz: Hohe Wochengewinne bei Commerzbank und Deutsche Bank
Erstmals seit acht Monaten musste der deutsche Leitindex DAX ein kräftiges Wochenminus hinnehmen und rutschte mit 12.325,12 Zählern um 3,2 Prozent bergab.
von Jörg Bernhard
Für erheblichen Verkaufsdruck sorgte vor allem der starke Euro, der gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit 13 Monaten geklettert war. Dadurch haben sich die Exportperspektiven der deutschen Wirtschaft und damit auch deren Gewinnperspektiven deutscher Unternehmen signifikant eingetrübt. Aber auch "ganz normale Gewinnmitnahmen" nach den Rekordhochs der vergangenen Wochen haben den Leitindex belastet.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Montag) in einer extrem breiten Tradingrange von 522 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 4 zu 26 hochgradig negativ aus. Am steilsten ging es in der abgelaufenen Handelswoche für die Aktien von RWE (-8,6 Prozent), E.ON (-7,3 Prozent) und Bayer (-7,1 Prozent) bergab. Kräftige Wochengewinne erzielten gegen den allgemeinen Markttrend Titel wie Commerzbank (+12,4 Prozent), Lufthansa (+6,9 Prozent) und Deutsche Bank (+4,2 Prozent).
Bankwerte stark gefragt
Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank profitierten von mehreren Faktoren. Zum einen generierte die von der EZB ausgelösten Spekulationen auf ein Ende der extrem expansiven Geldpolitik die Hoffnung, dass ein sich normalisierendes Zinsumfeld das Geschäft der Bankenbranche wieder beleben könnte. Diesbezüglichen Rückenwind erhielt der Bankensektor aber auch aus den USA. So sorgte zum Beispiel das positive Ergebnis des Bankenstresstests für Erleichterung. Bei der Commerzbank sorgten zudem positive Nachrichten über das eigene Haus für gute Laune. Medienberichten zufolge habe man sich mit seinen Arbeitnehmervertretern auf die Rahmenbedingungen eines Stellenabbaus geeinigt. So soll die Zahl der Beschäftigten von 41.600 auf 36.000 Vollzeitstellen schrumpfen. Mit 810 Millionen Euro sollen die Maßnahmen günstiger als von Analysten prognostiziert ausfallen.
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