DAX-Bilanz: Fresenius, ProSiebenSat.1 und RWE haussieren
Die Marke von 13.000 Punkte scheint beim deutschen Leitindex magnetische Kräfte zu haben. Auf Wochensicht kletterte der DAX um 2,3 Prozent und schloss auf 13.153,70 Zählern.
von Jörg Bernhard
Nach einer schwachen ersten Wochenhälfte drehte die Stimmung am Frankfurter Börsenparkett und deutsche Blue Chips verbuchten - getragen von Fortschritten bei den Brexit-Verhandlungen - ein markantes Wochenplus. Heiß diskutiert wurde unter den Börsianern aber auch die Frage nach einer Jahresendrally: Darf man mit ihr rechnen oder fällt sie eher aus? Risikofaktoren wie der Bitcoin-Hype oder die Unsicherheiten hinsichtlich der geplanten US-Steuerreform könnten immer wieder für Unmut sorgen. In der kommenden Woche dürfte sich der Fokus der Anleger aber vor allem auf die anstehenden Sitzungen von Fed (am Di und Mi) und EZB (Do) richten und den Aktienmärkten neue Impulse liefern.
In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Mittwoch) und Wochenhoch (Freitag) in einer Bandbreite von 376 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 27 zu 3 ganz extrem positiv aus. Die kräftigsten Wertsteigerungen waren auf Wochensicht bei den Aktien von Fresenius (+9,3 Prozent), ProSiebenSat.1 (+7,3 Prozent) und RWE (+6,5 Prozent). Am unerfreulichsten entwickelten sich hingegen die Titel von Bayer (-1,5 Prozent), Volkswagen (-0,7 Prozent) und Merck (-0,6 Prozent).
Starker Rebound bei ProSiebenSat.1
Zur Wochenmitte erhielt die Aktie von ProSiebenSat.1 erneuten Rückenwind durch die Ankündigung eines Strategiewechsels. Die bislang vier Säulen sollen ab nächstem Jahr auf nur noch drei reduziert werden. Dies soll durch ein Zusammenlegen der TV-Sparte mit den Online-Unterhaltungsplattformen bewerkstelligt werden. Das Management verspricht sich von der Restrukturierung über die nächsten drei Jahre Einsparungen von mehr als 50 Millionen Euro. Zugleich sollen die Umsätze bis 2022 um eine Milliarde Euro zulegen. Die Börsianer zeigten sich von den Plänen zunächst einmal erfreut und haben den Titel aus dem Tal der Tränen ein bisschen herausgeholfen.
Bei der VW-Aktie gab es wieder einmal negative Schlagzeilen wegen des Diesel-Abgasskandals zu vermelden. So wurde in den USA ein hochrangiger Manager des Unternehmens zu sieben Jahren Haft verurteilt. Am Freitag wurde zudem bekannt, dass die Auslieferung des Multivans T6 mit Dieselmotor wegen zu hoher Abgaswerte ausgesetzt wurde. Auch die Zulassung des Modells sei zunächst ausgesetzt worden. Die seit Wochen zu beobachtende Kursrally wurde dadurch erst einmal ausgebremst.
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, xxx