DAX-Bilanz: Absturz bei ProSiebenSat.1, Rebound bei Deutsche Bank
Nach zwei Wochen mit Rekorden am Fließband gab es in der vergangenen Handelswoche ein markantes Wochenminus zu vermelden. Dabei rutschte der DAX um 2,6 Prozent auf 13.127,47 Punkte ab.
von Jörg Bernhard
Negative Vorgaben aus den USA, wo das Verzögern der geplanten US-Steuerreform einen signifikanten Verkaufsdruck generiert hat, war aber nur ein Grund für das negative Abschneiden des DAX. Die politische Unsicherheit in Saudi-Arabien sowie einige enttäuschende Quartalsberichte deutscher Unternehmen vergraulten auch hierzulande die Börsianer. Hier fielen zum Beispiel adidas, Siemens und ProSiebenSat.1 negativ auf.
In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Dienstag) in einer relativ weiten Bandbreite von 414 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 7 zu 23 hochgradig negativ aus. Unter den wenigen Wochengewinnern entwickelten sich die Aktien von HeidelbergCement (+6,7 Prozent), Deutsche Bank (+6,6 Prozent) und Vonovia (+1,1 Prozent) am besten. Die heftigsten Wochenverluste mussten die Titel von ProSiebenSat.1 (-13,6 Prozent), Siemens (-5,8 Prozent) und Bayer (-5,3 Prozent) hinnehmen.
ProSiebenSat.1 stürzt zweistellig ab
Anleger haben sich in dieser Woche vor allem von ProSiebenSat.1-Aktien im großen Stil getrennt, nachdem das Unternehmen erneut seine Umsatz- und Gewinnziele gesenkt hat. Daraufhin stürzten die Anteile auf den tiefsten Stand seit rund viereinhalb Jahren ab. Doch damit nicht genug: Mittlerweile droht sogar der Abstieg aus dem DAX und dem Unternehmenschef Thomas Ebeling sogar der Rauswurf aus dem Unternehmen. Medienberichten zufolge soll der Aufsichtsrat bereits intensiv nach einem Nachfolger suchen. Fundamental wie charttechnisch lässt sich die Lage am besten mit "desaströs" beschreiben.
Einen Lichtblick gab es für die in den vergangenen Jahren ebenfalls arg gebeutelten Aktionäre der Deutschen Bank, für die Bankenmitarbeiter stellte dies aber eher eine Horrormeldung dar. In einem Interview mit der Financial Times deutete nämlich Bankchef John Cryan einen massiven Stellenabbau an. Die bislang geplante Reduktion um reiche seiner Meinung nach nicht aus. So wies er zum Beispiel darauf hin, dass die meisten großen Wettbewerber mit der Hälfte an Personal auskämen. Börsianer begrüßten das Sparpotenzial, die Mitarbeiter dürften davon weniger begeistert sein: Des einen Freud, des anderen Leid.
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, xxx