Keine Eile bei der Kapitalanlage
Die Finanzmaterie ist oft dröge und sperrig. Nicht unbedingt ein Vergnügen.
Hinzu kommt, dass in den zurückliegenden Jahren immer neue Länder, Themen, Regionen und Branchen den Anlegern in Form von Produkten zugänglich gemacht wurden. Das eröffnet Chancen, birgt mitunter aber auch Risiken, sich im wachsenden Irrgarten an Themenanlagen nicht mehr zurechtzufinden. Darüber hinaus ist nicht jeder Hype ein nachhaltiger, renditebringender Trend. Was tun an dieser Stelle?
Erst einmal sollten wichtige Verhaltensregeln beachtet werden: Nur keine Hektik beim Kauf von Wertpapieren und nie vermeintlichen Gelegenheiten hinterherlaufen; selbst Nachdenken, dann entscheiden und dann auch dazu stehen.
Wenn es um die eigene Altersvorsorge geht, kommt dem Faktor Zeit eine herausgehobene Stellung zu. Es ist nicht ratsam, eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen ad hoc zu treffen und dies dann mitunter später bereuen zu müssen. Qualifizierte Berater, die ihre Kunden langfristig an sich binden möchten, sollten das richtig einschätzen und sowohl Chancen als auch Risiken eines Investments darlegen. Zeit ist zwar Geld, aber überhastete Aktionen können ins Leere laufen. Ein Kunde, der sich falsch beraten fühlt, ist schnell weg.
Auf der anderen Seite müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass die Erde nicht stillsteht. Das trifft insbesondere auf die Finanzindustrie zu. Die weltweiten Finanzströme haben gewaltige Ausmaße angenommen und sind für Laien fast nicht mehr zu begreifen. Die zunehmende Interdependenz und fortschreitende Globalisierung bedingen, dass man beispielsweise im Westen bangt und zittert, wenn es in Asien bergab geht. Nur an der Seitenlinie zu stehen und das Geschehen abwartend zu verfolgen, erleichtert nicht die eigene Entscheidungsfindung. Irgendwann muss man Farbe bekennen und die Investition tätigen oder eben nicht. Den ultimativ richtigen Einstiegszeitpunkt zu erwischen ist fast unmöglich. Wichtig ist, überhaupt etwas zu tun. Das führt uns wiederum zum Timing.
Eine gute Beratungsdienstleistung braucht Zeit, gleichwohl hängt sie natürlich vom jeweiligen Kenntnisstand ("Stichwort Finanzbildung") ab. In der Ruhe liegt die Kraft und dieser sollte man, gerade wenn es um die eigene Altersvorsorgeplanung geht, eine besondere Bedeutung beimessen.
Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere. Er fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen zählen Anlegerschutz, Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.