Verluste dominieren an Frankfurter Börse: DAX schließt nach US-Inflationsdaten tiefrot
Zunächst sah es am Dienstag nach einer weiteren Aufwärtsbewegung an der Frankfurter Börse aus - bis die US-Verbraucherpreise veröffentlicht wurden.
Der DAX eröffnete den Dienstagshandel um 0,36 Prozent höher bei 13.450,39 Punkten und bewegte sich dann höher. Zeitweise kletterte der deutsche Leitindex über die 13.500er-Marke. Nach der Publikation der US-Verbraucherpreise nahm der Druck jedoch sichtlich zu: Der DAX drehte ins Minus und beendete den Tag 1,59 Prozent tiefer bei 13.188,95 Zählern.
Wichtige US-Konjunkturdaten belasten Stimmung an Frankfurter Börse
Der Inflationsdruck in den USA hat im August nur leicht nachgelassen, während die Kernteuerung legte sogar deutlich zulegte. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 8,3 (Vormonat: 8,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisrückgang von 0,1 Prozent und einer Jahresteuerung von 8,0 Prozent gerechnet.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,6 Prozent auf Monats- und um 6,3 (5,9) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Ökonomen hatten Raten von 0,3 und 6,0 Prozent erwartet.
Deutsche Inflationsdaten bestätigt
Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat im August auf einem hohen Niveau weiter zugenommen. Wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg die HVPI-Jahresrate auf den Rekordwert von 8,8 (Vormonat: 8,5) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 30. August. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der HVPI um 0,4 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden.
ZEW-Index schwächer als erwartet
Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene ZEW-Index zu den Erwartungen sank daneben auf minus 61,9 (August: minus 55,3) Punkte, wie das ZEW mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf minus 58,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage verringerte sich auf minus 60,5 (minus 47,6) Punkte. Volkswirte hatten minus 50,0 Punkte prognostiziert.
"Die Aussicht auf Energieengpässe im Winter lassen die Erwartungen für große Teile der deutschen Industrie noch negativer werden", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Ergebnisse. Hinzu komme eine ungünstigere Einschätzung des Wachstums in China. Bereits die aktuellen statistischen Zahlen zeigten einen Rückgang von Auftragseingängen, Produktion und Exporten.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters / Dow Jones Newswires
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