US-Arbeitsmarktbericht treibt an: DAX geht mit mehr als 13.000 Punkten in den Feierabend
Am letzten Handelstag der Woche gewann der deutsche Leitindex deutlich an Boden.
Beim DAX waren bereits zum Start Aufschläge in Höhe von 1,09 Prozent auf 12.768,44 Punkte auszumachen. Am Nachmittag knackte er dann die psychologisch wichtige 13.000-Punkte-Marke. Zum Handelsschluss betrug das Plus noch 3,33 Prozent bei 13.050,27 Punkten.
US-Arbeitsmarktdaten sorgen für stärkere Aufwärtsbewegung
Wie das US-Arbeitsministerium in Washington am Freitagnachmittag mitteilte, wurden in den USA im August 315.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Erwartet wurden 295.000, nach 528.000 im Juli. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 107.000 Stellen nach unten revidiert. Verantwortlich war vor allem die deutliche Abwärtsrevision der Juni-Daten.
In der Corona-Krise war der Arbeitsmarkt zeitweise eingebrochen. Mittlerweile hat er sich deutlich erholt und die Unternehmen klagen über Arbeitskräftemangel.
Die Arbeitslosenquote lag dagegen mit 3,7 Prozent über den Erwartungen (3,5 Prozent). Im Vormonat lag der Wert bei 3,5 Prozent. Die Stundenlöhne sind mit 0,3 Prozent weniger gestiegen als prognostiziert. Expertenschätzungen lagen bei einem Lohnwachstum von 0,4 Prozent.
Nach US-Jobbericht: Wie werden Fed & EZB reagieren?
Die Blicke waren auf den oben erwähnten US-Jobbericht für August gerichtet - mit dem Fazit, dass sich die US-Notenbank Fed auf ihrem steilen Straffungskurs wohl bestätigt sieht. Ein Jobmarkt in guter Verfassung sorgt für den nötigen Spielraum, um die hohe Inflation weiter mit kräftigen Zinserhöhungen zu bekämpfen. Experten zufolge verfestigt sich damit die Ansicht, dass die Fed ihren Leitzins im September nochmals um 0,75 Prozentpunkte erhöhen wird.
Aber auch in der Eurozone bahnt sich möglicherweise ein höheres Tempo der Zinserhöhungen an. Dafür spricht an diesem Freitag, dass sich der Preisauftrieb in der Eurozone auf Erzeugerebene nach einer Pause wieder verstärkt hat. Etwas erleichtert zeigten sich Börsianer, weil nach einem dreitägigen Lieferstopp nach vorläufigen Netzdaten wieder russische Gaslieferungen in Deutschland durch die Pipeline Nord Stream 1 angekündigt sind.
DZ Bank senkt DAX-Jahresziel
Laut dem DZ-Bank-Analysten Sven Streibel untermauern die zuletzt starken Schwankungen, dass sich der Aktienmarkt weiter in einem Krisenmodus befindet. Er reduzierte daraufhin sein diesjähriges DAX-Ziel auf 14.000 Punkte. "In dem gegenwärtigen Stimmungsmix aus Zins- und Konjunkturängsten ist durchaus noch mit der einen oder anderen Schwächephase bei Aktien zu rechnen", kommentierte auch der Deka-Bank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Für den langfristig orientierten Anleger seien solche Phasen aber auch wieder interessante Kaufgelegenheiten.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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