Frankfurter Börse: DAX schließt nach jüngster Gewinnserie am Donnerstag mit Verlusten
Der DAX gönnte sich nach der Jahresstartrally am Donnerstag eine Verschnaufpause.
Nach Veröffentlichung der Fed-Protokolle am Vorabend und des ADP-Arbeitsmarktberichts für die USA am Donnerstagnachmittag verlor der DAX letztlich 0,38 Prozent auf 14.436,31 Punkte. Bereits zum Handelsbeginnn am Donnerstag hatte das Aktienbarometer schwächer tendiert.
"Nach drei positiven Handelstagen zum Jahresauftakt atmen Anlegerinnen und Anleger erst einmal durch", so Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners gegenüber dpa-AFX. "Nach dieser Gewinnserie ist eine Verschnaufpause absolut normal und gesund für den Markt."
Fed-Protokoll im Anlegerfokus
Die US-Notenbank hatte nach einer Serie aggressivere Zinsschritte im Kampf gegen die Inflation für 2023 ein langsameres Tempo bei der Straffung ihrer Geldpolitik signalisiert. Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Sitzung vom Dezember hervorgeht, sehen die Währungshüter als Folge ihrer straffen Zinspolitik im vorigen Jahr "erhebliche Fortschritte" beim Eindämmen des Preisauftriebs. Nun gelte es, den Kampf gegen die hohe Inflation und die Gefahr einer zu starken Konjunkturabschwächung auszutarieren.
Weitere Wirtschaftsdaten
Bei den Konjunkturdaten stand zum Tagesstart der deutsche Außenhandel im Fokus. Dieser hat sich im November schwach entwickelt. Die Ausfuhren gingen unerwartet zurück und die Einfuhren sanken deutlich.
Außerdem hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise in der Eurozone weiter deutlich abgeschwächt. So erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, auf Jahressicht um 27,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Im Oktober hatte der Anstieg noch bei 30,5 Prozent und im September bei 41,9 Prozent im Jahresvergleich gelegen.
Aus den USA kamen am Nachmittag Daten zur Handelsbilanz sowie die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und der ADP-Arbeitsmarktbericht. Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist dabei im November etwas deutlicher als erwartet zurückgegangen. Laut Mitteilung des Bureau of Economic Analyses (Bea) betrug das Defizit 61,51 (Oktober: 77,85) Milliarden US-Dollar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Minus von 63,10 Milliarden prognostiziert.
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 31. Dezember 2022 daneben deutlicher als erwartet abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie saisonbereinigt um 19.000 auf 204.000, wie das US-Arbeitsministerium vorlegte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 223.000 vorhergesagt.
Laut dem privaten Dienstleisters ADP wurden in der Privatwirtschaft der USA zudem im Dezember unerwartet viele Arbeitsplätze geschaffen. Analysten wurden von der Stärke des Anstiegs um 235.000 Stellen überrascht.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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