Frankfurter Börse: DAX dreht ins Plus und schließt freundlich
Am Donnerstag wagten sich Anleger am deutschen Börsenparkett wieder vorsichtig ins Risiko.
Der DAX war zwar negativ in den Donnerstagshandel gestartet, doch im Handelsverlauf wurden die Anleger mutiger, so dass der deutsche Leitindex 0,20 Prozent höher bei 12.767,41 Punkten schloss. Dabei folgte der DAX wieder einmal der Wall Street. Die Sorgen wegen des im September auf Rekordniveau gebliebenen Preisauftriebs auf Herstellerebene wurden weitgehend abgeschüttelt.
Die Anleger wagten sich am Donnerstag bei deutschen Aktien aus der Deckung. Die Augen waren dabei nach London gerichtet: Die britische Premierministerin Liz Truss tritt nach nur sechs Wochen im Amt zurück.
Truss-Rücktritt im Blick
Ihren Rücktritt verkündete die konservative Politikerin Truss am Donnerstag bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in der Londoner Downing Street. Sie stolperte in den vergangenen Wochen über geplante Steuererleichterungen und eine spätere Kehrtwende. Sie räumte ein, unter den aktuellen Bedingungen ihre Vision des radikalen Wirtschaftswachstums nicht mehr umsetzen zu können.
Nachhaltige Erholung oder Bärenmarkt-Rally?
Börsianer sehen die Märkte nach einer mehrtägigen rasanten Erholung, die den DAX binnen weniger Handelstage von 12.000 Punkten bis in die Nähe der 13.000-Punkte-Marke geführt hatte, nun in einer Findungsphase. In dieser werde es sich entscheiden, ob daraus mehr wird als nur eine "Bärenmarkt-Rally", also eine schwungvolle, aber nur vorübergehende Erholung in einem zuvor tief gefallenen Markt.
Erzeugerpreise steigen weiter
Wieder etwas mehr Verunsicherung gab es am Donnerstag wegen neuer Inflationssignale aus Deutschland. So blieb der Preisauftrieb auf Herstellerebene im September mit 45,8 Prozent auf Rekordniveau. Außerdem hellte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im Oktober von niedrigem Niveau aus nur leicht auf. Volkswirte hatten für Oktober mit einer deutlicheren Erholung gerechnet.
Auch die Berichtssaison beschäftigte die Anleger weiterhin, sowohl in Europa als auch in den USA. Experten zufolge steht sie besonders im Fokus, um zu sehen, wie die Unternehmen mit der derzeit kritischen Situation klarkommen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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