DAX-Marktbericht

Börse Frankfurt: DAX zum Handelsende im Plus - Anleger korrigieren wohl Zinssenkungserwartungen

04.01.24 17:35 Uhr

Börse Frankfurt: DAX zum Handelsende im Plus - Anleger korrigieren wohl Zinssenkungserwartungen | finanzen.net

Nach einem verpatzten Jahresauftakt zeigte sich der deutsche Aktienmarkt vermehrt mit Zugewinnen.

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Mit einem kleinen Plus hatte der DAX die Donnerstagssitzung an der Frankfurter Börse begangen. Fast den gesamten Handelstag hielt sich das Börsenbarometer in der Gewinnzone. Letztlich stand ein Aufschlag von 0,48 Prozent auf 16.617,29 Punkte an der Tafel. Die unverändert restriktive Haltung der US-Notenbank Fed verhinderte am Donnerstag eine deutliche Erholung der Kurse.

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Am Dienstag hatte sich der Leitindex im frühen Handel zwar noch seinem Rekordniveau genähert, dann setzte aber eine Korrektur ein, die sich zur Wochenmitte verschärfte.

Fed-Protokoll im Fokus

Die Fed will die restriktive Haltung so lange beibehalten, bis die Inflation eindeutig und nachhaltig zurückgeht. Das ging aus dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung hervor.

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Anleger korrigieren wohl anspruchsvoll gewordenen Zinssenkungserwartungen

Anleger korrigieren mit den nachgebenden Aktienkursen derzeit ihre womöglich zu anspruchsvoll gewordenen Zinssenkungserwartungen. "Auch wenn die US-Notenbank Fed niedrigeren Zinssätzen gegenüber aufgeschlossen ist, könnte es sein, dass sie nicht bereits im März mit der Senkung beginnt", hieß es am Morgen von den Experten der Commerzbank. Zudem womöglich auch nicht in dem Umfang, wie derzeit an den Märkten eingepreist, fügten sie hinzu.

Laut den Marktbeobachtern der ING unterstrich die Fed am Vorabend in ihrem Protokoll der letzten Zinssitzung, dass sie es nicht eilig hat, die 2022 begonnenen geldpolitischen Straffungen wieder rückgängig zu machen. Man sei bereit, die Zinsen zu senken, falls sich der Inflationsrückgang 2024 fortsetze. Der Zeitpunkt für einen solchen Schritt bleibe aber unsicher.

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Konjunkturdaten auf Agenda

Indizien für den Spielraum für Zinssenkungen in der Eurozone lieferten am Donnerstag die Verbraucherpreise aus Deutschland. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag um 3,8 (November: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 3,9 Prozent prognostiziert. Die Europäische Zentralbank (EZB) befürchtet, dass sich bei einer zu lange zu hohen Inflation die Inflationserwartungen aus ihrer Verankerung lösen könnten, was zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen dürfte.
In den USA kommen Impulse am Tag vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht von Jobdaten des Dienstleisters ADP kommen. Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Dezember stärker als erwartet gewachsen. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 164.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 130.000 Jobs vorausgesagt. Im November waren unter dem Strich 101.000 Arbeitsplätze hinzugekommen und damit 2.000 weniger als ursprünglich gemeldet.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Ralph Orlowski/Getty Images

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