Aussicht auf längere Zeit höhere Zinsen belastet an Frankfurter Börse: DAX schließt deutlich tiefer
Hohe Zinsen für längere Zeit haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Laune verdorben.
Der DAX begann den Donnerstagshandel 0,83 Prozent schwächer bei 15.650,98 Punkten und rutschte im Verlauf tiefer in die Verlustzone. Letztlich notierte er 1,33 Prozent im Minus bei 15.571,86 Punkten.
Fed tastet Leitzins nicht an
In den Vereinigten Staaten wurde der Leitzins am Mittwoch wie erwartet unverändert beibehalten, womit er auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwanzig Jahren verharrt. Die Prognosen der Fed sehen für das laufende Jahr aber laut Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein eine weitere Zinsanhebung vor. Zugleich seien die Erwartungen an eine baldige Zinssenkung gedämpft worden, ergänzte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. "Höher für länger" sei die schmerzhafte Zusammenfassung der Fed-Botschaft.
Gerade im zinssensitiven Technologiesektor sorgte dies für deutliche Kursverluste.
SNB beendet überraschend Zinserhöhungszyklus - Leitzins unverändert
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sah nach fünf Zinserhöhungen in Folge überraschend von einer weiteren geldpolitischen Straffung ab.
Der SNB-Leitzins bleibe bei 1,75 Prozent, teilte die Notenbank am Donnerstag mit. Gleichzeitig halten sich die Währungshüter die Türe offen für weitere Zinsanhebungen. "Die über die letzten Quartale deutlich gestraffte Geldpolitik wirkt dem immer noch vorhandenen Inflationsdruck entgegen", erklärte die Notenbank. "Es ist aus heutiger Sicht nicht auszuschließen, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik nötig werden könnte, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten."
Redaktion finanzen.net / Reuters / dpa-AFX
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