Volatilität an Frankfurter Börse: DAX gab Gewinne nach Inflationsdaten aus der Eurozone teilweise wieder ab
Zur Wochenmitte zeigten sich Anleger in Frankfurt wieder etwas risikofreudiger.
Zum Handelsstart gewann der DAX 0,51 Prozent auf 14.429,22 Punkte, stieg am Vormittag bis auf 14.487,70 Einheiten und nahm damit Kurs auf die 14.500er-Marke. Nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten aus der Eurozone verlangsamte sich das Tempo jedoch sichtlich. Letztlich legte das Börsenbarometer 0,29 Prozent auf 14.397,04 Zähler zu.
Der deutsche Leitindex blieb weiter in der engen Handelsspanne, in der er sich seit Mitte des Monats bewegt. Einen Ausbruch daraus brachten auch die besser als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus der Eurozone nicht. Sie hatten allenfalls einen stützenden Effekt. So ist die Inflation weiterhin sehr hoch. Nun wird mit großem Interesse die Rede des US-Notenbankpräsidenten erwartet.
DAX im Aufwärtstrend?
Die Charttechniker der britischen Großbank HSBC zeigten sich beeindruckt von der "Schönwetterperiode" im DAX, die sogar seit etwas mehr als acht Wochen in Folge andauert. So etwas sei dem Aktienbarometer in seiner gesamten Historie seit 1988 nur fünf Mal gelungen, schrieben sie. "Zu mehr als zehn positiven Wochen in Serie kam es dabei nie. Das zeigt, wie außergewöhnlich die aktuelle Erholungsserie ist." Daher sind sie inzwischen auch vorsichtig gestimmt und sehen "per Saldo die Bäume in Zukunft nicht mehr in den Himmel wachsen".
Inflationsdruck in der Eurozone schwächt sich ab
Zu der im November im Jahresvergleich auf 10,0 Prozent gestiegenen Inflation im Euroraum, die von Marktteilnehmern zur Abschätzung des künftigen geldpolitischen Kurses der Zentralbanken genau analysiert wird, schrieb Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein: "Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, wird die November-Inflationsdaten wohlwollend aufnehmen." Die etwas tiefer als erwartet ausgefallene Rate könnte jene EZB-Ratsmitglieder bestätigen, die für eine Zinsanhebung von "lediglich" 50 Basispunkten im Dezember plädierten, ergänzte er. Ein Ende des Zinserhöhungszyklus erwartet er jedoch nicht. Im kommenden Jahr dürfte laut Gitzel ein Leitzinsniveau von 3 Prozent ins Visier rücken.
Unter den Branchen in Europa wurden Autowerte favorisiert, was sich auch im DAX widerspiegelte.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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