12.700-Punkte-Marke fällt an Frankfurter Börse: DAX schließt deutlich tiefer
Mit dem deutschen Leitindex ging es am Donnerstag kräftig südwärts.
Der DAX verlor nach einem Minusstart in den September weiter an Boden. Zum Handelsschluss lag der Abschlag bei 1,6 Prozent und damit einem Zählerstand von 12.630.23 Punkten. Das Tagestief belief sich auf 12.603,58 Indexpunkte.
Nach dem schwachen August ist auch der Start in den September am deutschen Aktienmarkt bislang enttäuschend ausgefallen. Unter Anlegern wird mit den herben Verlusten die Sorge größer, dass der September seinem Ruf als historisch schlechter Börsenmonat gerecht wird. "Unter den denkbar ungünstigsten Voraussetzungen startet der Deutsche Aktienindex in die statistisch betrachtet schwächste Börsenphase des Jahres", kommentierte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Der August war schon schwach, jetzt dürfte sich der Abwärtstrend zumindest mal fortsetzen, wenn nicht sogar beschleunigen", befürchtet der Börsenexperte.
Inflation und Zinssorgen Dauerthema
Die hohe Inflation gilt derzeit als einer der Hauptbelastungsfaktoren für die Märkte. Sie stellt die Notenbanken vor Herausforderungen und drängt sie zu weiteren Zinserhöhungen. Diese schüren die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Abkühlung und einer Rezession. Eine dauerhaft hohe Inflation wäre aber noch schädlicher.
Konjunkturdaten auf Agenda
Daher warteten Investoren unter anderem auf Signale zur Kauflaune der deutschen Verbraucher. Die Umsätze im deutschen Einzelhandel haben sich im Juli deutlich besser als erwartet entwickelt. Laut Destatis stiegen sie gegenüber dem Vormonat preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,9 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 1,5 Prozent gesunken waren. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 0,3 Prozent prognostiziert. Ihr Vorjahresniveau unterschritten die Umsätze um 2,6 Prozent. Ohne Preisbereinigung stiegen sie um 2,4 Prozent auf Monats- und 6,1 Prozent auf Jahressicht.
Daneben ist die Aktivität in der deutschen Industrie im August deutlicher als bisher angenommen geschrumpft. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank in zweiter Veröffentlichung auf 49,1 von 49,3 Punkten im Juli. In erster Veröffentlichung, deren Bestätigung erwartet worden war, war dagegen ein Anstieg auf 49,8 gemeldet worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Redaktion finanzen.net / Reuters / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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