BÖRSE AKTUELL: Einigung beim Schuldenpaket: DAX springt vorübergehend über 23.000er-Marke und geht deutlich stärker ins Wochenende

Zum Ende der Woche zeigte sich der deutsche Aktienmarkt freundlich gestimmt.
Der DAX hatte zum Handelsstart am Freitag einen Abschlag von 0,29 Prozent auf 22.501,34 Punkte ausgewiesen. Im weiteren Handelsverlauf konnte er jedoch kräftige Gewinne verbuchen und übersprang im Tageshoch auch die 23.000-Punkte-Marke. Zum Handelsende stand ein kräftiges Plus von 1,86 Prozent bei 22.986,82 Zählern an der Kurstafel.
Letzte Woche Donnerstag hatte das Börsenbarometer zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch bei 23.475,88 Zählern erklommen und den Tag bei 23.419,48 Punkten - mit einem neuen Allzeithoch auf Schlusskursbasis - beendet.
Einigung im Schuldenpaket
Das milliardenschwere Paket für Verteidigung und Infrastruktur hat eine wichtige Hürde genommen: Union, SPD und Grüne haben sich nach zähen Verhandlungen auf einen Kompromiss für die geplanten Grundgesetzänderungen zur Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und zur Einrichtung eines 500 Milliarden Euro großen Infrastrukturtopfes verständigt. Dabei habe man sich darauf verständigt, aus dem geplanten 500 Milliarden Euro großen Infrastrukturpaket 100 Milliarden in Klimaschutzmaßnahmen zu stecken. Für die Umsetzung sind in Bundestag und Bundesrat Zweidrittelmehrheiten erforderlich.
DAX-Rally noch nicht abgehakt?
Nach Einschätzung des Analysten Jochen Stanzl von CMC Markets bezieht der DAX Stärke aus China: "Wenn es in China einen Aufschwung gibt, kann Europa das zum Teil nutzen, um die negativen Einflüsse der US-Handelspolitik abzuschirmen." Dieser Ausgleich fehle den USA, weil sich US-Präsident Trump gleichzeitig mit China, der Europäischen Union, Kanada und Mexiko anlege. "Auch das ist der Grund, warum internationale Investoren Schutz in chinesischen und europäischen Aktien suchen und US-Aktien verkaufen", so Stanzl.
Die Euphorie für US-Aktien seit dem Amtsantritt von Donald Trump ist verflogen. Zwar scheint sich ein US-Government-Shutdown abwenden zu lassen, jedoch liegen die größten Überraschungspotenziale beim Trumpschen Handelskrieg.
Zölle, Fed und Co.: Diese "Risk Events" kommen nächste Woche auf die Aktienmärkte zu
Die Märkte sind weiter getrieben von den willkürlichen Wendungen bei den US-Strafzöllen und dem Rutsch der US-Techwerte. Dazu kommt nun bereits der Blick auf die kommende Sitzung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch und der große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen am nächsten Freitag. All das stufen Marktteilnehmer als "Risk Events" ein, in deren Vorfeld neue Anlagen riskant sind.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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