JPMorgan: Volatilität sendet positive Signale für die Märkte
Die Corona-Krise sorgt für starke Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten. Doch mit Blick auf die Volatilität sind inzwischen ermutigende Zeichen zu sehen, glaubt ein Analystenteam von JPMorgan.
Werte in diesem Artikel
• Starke Schwankungen an den Märkten in den vergangenen Wochen
• Volatilitätsindex sendet positive Signale
• Auswirkungen möglicherweise weniger schlimm als erwartet
Anleger an den Aktien- und Anleihenmärkten haben in den letzten Wochen starke Schwankungen erleben müssen. Doch inzwischen hat die Volatilität ein Niveau erreicht, auf dem sie positiv auf die Marktentwicklung einwirken könnte.
Liquidität verbessert
Zu diesem Ergebnis kommt ein Analystenteam von JPMorgan unter der Leitung von Nikolaos Panigirtzoglou. Zentralbanken und Regierungen hätten beispiellose Konjunkturpakete bereitgestellt, um die Schwankungen an den Märkten zu dämpfen, zitiert Bloomberg aus einer Investorenmitteilung der Experten. Diese Maßnahmen verbessern die Bedingungen auf den Finanzierungsmärkten, die Marktliquidität und wirkten sich positiv auf den Schuldenabbau von Value-at-Risk-sensiblen Investoren aus, heißt es weiter.
"Nach der Verschlechterung der Marktfunktion und der Liquidität im März, wobei die Liquiditätsbedingungen in einigen Märkten schlechter waren als während der Finanzkrise, gibt es einige vorläufige Anzeichen für eine Verbesserung der Liquidität in allen Anlageklassen", schrieb Panigirtzoglou. Die Normalisierung der Volatilität kehre "frühere negative Rückkopplungsschleifen" um.
Volatilität pendelt sich ein
Der Volatilitätsindex Index (VIX) pendelt aktuell zwischen 41 und 42 Punkten, in dieser Woche war es aber zeitweise sogar unter 38 Punkte gegangen. Zum Vergleich: Als die Corona-Krise die Aktienmärkte im März am schlimmsten erwischte, war der Index bis auf 85 Zähler gestiegen.
Ein ähnliches Bild zeigte sich zuletzt auch bei dem BofA MOVE Index, der die Volatilität im Anleihenbereich widerspiegelt: Hier hat sich der Wert von 160 im März fast halbiert.
Grundsätzlich sieht das Analystenteam mit Blick auf den Anleihenmarkt Anzeichen, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie möglicherweise weniger schlimm ausfallen werden, als befürchtet. Immerhin sei die Emission von US-Unternehmensanleihen im März auf ein Volumen von über 190 Milliarden US-Dollar gestiegen, was mehr als doppelt so hoch ist, wie der höchste Stand der letzten 20 Jahre. "Die Wiedereröffnung des Primärmarkts für Hochzinsanleihen erhöht die Erwartungen an den Ausfallzyklus könnte viel weniger schwerwiegend sein als in der vorherigen Rezession. Markttiefe und Liquidität erholen sich ebenfalls, wenn auch in verschiedenen Anlageklassen unterschiedlich schnell", so der Bericht.
Redaktion finanzen.net
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