Im Jahr 2019: Xpeng-CEO hat NIO-Aktien gekauft
Auch wenn der chinesische Markt für Elektrofahrzeuge als der größte weltweit gilt, steckt er noch immer in den Kinderschuhen. Dennoch ist er schon jetzt hart umkämpft, nimmt die Bedeutung der E-Mobilität doch stetig zu. Um eine blühende Zukunft dieser zu gewährleisten, entschied sich Xpeng-CEO He Xiaopeng zu einem ungewöhnlichen Schritt.
Werte in diesem Artikel
• Chinesischer EV-Markt mittlerweile hart umkämpft
• Xpeng in puncto Verkaufszahlen noch hinter Rivale NIO
• Xpeng-CEO erwarb 2019 dennoch NIO-Aktien
Dem chinesischen Elektroautomarkt wird seit ein paar Jahren immer mehr Aufmerksamkeit zuteil. Grund ist die wachsende Bedeutung der Elektro-Mobilität im Allgemeinen sowie die Tatsache, dass China als größter Markt für E-Fahrzeuge gilt. Auch die chinesische Regierung ist gegenüber der Alternative zu Verbrennungsmotoren positiv eingestellt und unterstützt den Kauf von einem E-Fahrzeug mit Subventionen.
Dementsprechend ist es auch kein Wunder, dass E-Pionier Tesla dem Land der Mitte in seiner Erfolgsstrategie große Bedeutung beimisst und sich für den Bau der Gigafabrik und Batterieproduktion in Shanghai entschieden hat.
Xpeng mit erfolgreichem IPO im August 2020
Doch längst nicht nur der US-Autobauer hat in China Fuß gefasst, auch immer mehr chinesischen E-Startups schießen aus dem Boden und arbeiten hart daran, einen Anteil am umkämpften China-E-Automarkt zu ergattern. So auch der 2015 gegründete Hersteller von sogenannten "Smart EVs" Xpeng. Das Unternehmen unter der Führung von CEO He Xiaopeng wagte im August 2020 den Sprung aufs US-Börsenparkett und nahm dabei satte 1,5 Milliarden US-Dollar ein, die vor allem in den Bereich Forschung und Entwicklung fließen, sowie zu Steigerung der Verkaufszahlen genutzt werden sollten, wie He damals im Interview mit Reuters erklärte.
Im Vergleich zu anderen chinesischen EV-Startups steht Xpeng in puncto Auslieferungszahlen etwas hinter der Konkurrenz zurück. Denn während der China-E-Autobauer NIO davon ausgeht, im ersten Quartal 2021 20.000 bis 25.000 Stromer an Kunden ausliefern zu können, rechnet Xpeng mit 12.500 ausgelieferten Fahrzeugeinheiten bis Ende des ersten Jahresviertels.
Xpeng-CEO deckte sich mit NIO-Aktien ein
Dass dem Xpeng-Chef der Konkurrenzdruck jedoch im Vergleich zu dem großen Ziel, die E-Mobilität in China insgesamt zu stärken, wenig ausmacht, bewies Xiaopeng jüngst in einem Interview mit CCTV, über das CNEVPOST berichtete. Hier offenbarte er, im Jahr 2019 selbst Aktien des E-Rivalen NIO erworben zu haben, um die Branche als Ganzes zu stärken. Dabei ließ er offen, wie viele Anteilsscheine er zum damaligen Zeitpunkt insgesamt erwarb.
Das Jahr 2019 stellte für die E-Autobranche ein besonders herausforderndes dar: So fiel der Kurs der NIO-Aktie an der NYSE damals zeitweise bis auf 1,19 US-Dollar zurück. Zum Vergleich: Heute notiert die NIO-Aktie bei 39,96 US-Dollar (Schlusskurs vom 22. März 2020). Auch der US-E-Pionier Tesla hatte in dem Jahr sehr zu kämpfen. Die Tesla-Aktie fiel im Juni 2019 auf lediglich 35,40 US-Dollar. Später gab Tesla-Chef Elon Musk zu, sein Unternehmen habe damals kurz vor dem Bankrott gestanden.
Um ein Scheitern der Elektromobilität in China zu verhindern, habe sich Xiaopeng entschieden, NIO 2019 mit einem Investment zu unterstützen. Gegen den Rat seiner Freunde hätte er in dem Jahr außerdem auch 300 Millionen US-Dollar in Xpeng investiert: "Wenn Menschen wie wir scheitern, dann bedeutet dass, dass es für diese Gruppe an Elektrofahrzeug-Unternehmen in China ein großes Problem geben wird", so der CEO des EV-Startups im Interview mit CCTV.
Dazu muss man wissen, dass Xpeng nicht Xiaopeng erstes Unternehmen ist. Bevor der Unternehmer mit dem E-Startup durchstartete, gründete er mit anderen Unternehmern das chinesische Internet-Unternehmen UC Browser, dass im Jahr 2014 für 4,3 Milliarden US-Dollar von Online-Giganten Alibaba übernommen wurde und dem Mitgründer das nötige Kleingeld einbrachte, bei Xpeng zu investieren. Im Jahr 2017 verließ er dann schließlich Alibaba, um sich voll und ganz auf das E-Auto-Startup zu konzentrieren. Dabei unterstützt Xiaopeng das Unternehmen insbesondere mit seinem Wissen in Sachen Software und bringt dieses mit in die Konstruktion des E-Autos ein: "Ich möchte etwas anderes tun. Vielen Menschen in China kennen sich aus mit Hardware, aber nicht so sehr mit Software. Und Menschen, die sich mit Software auskennen, haben Angst sich mit Hardware zu befassen. Wenn ich beides kombinieren kann, mit Vision und Ressourcen, dann wird das anders", so Xiaopeng gegenüber CCTV.
So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass sich Xpeng bei seinen E-Fahrzeugen vor allem auf eine innovative Software konzentriert, die unter anderem autonomes Fahren ermöglichen soll und die Stromer mit einem intelligenten Betriebssystem ausstattet. Bislang gibt es zwei Modelle aus dem Hause Xpeng: den SUV G3 und den Sport Sedan P7.
Redaktion finanzen.net
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