DAX mit weiterem Kursrutsch - TecDAX bricht zum Start ein
Der deutschen Leitindex DAX erlebt im frühen Donnerstagshandel einen Kursrutsch. Tiefrote Vorzeichen prägen das Bild.
Der DAX bricht zum Handelsstart 1,31 Prozent auf 11.558,98 Punkte ein. Selbst die 11.500-Punkte-Marke könnte im Handelsverlauf fallen. Bereits am Vortag hatte der Leitindex wegen Spekulationen auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft 2,2 Prozent im Minus bei 11.712,50 Punkten und damit so niedrig wie seit Februar 2017 nicht mehr geschlossen.
Noch massiver abwärts geht es bei den Techwerten: Mit einem Einbruch um rund 2 Prozent trifft es den TecDAX im frühen Handel schlimmer, nachdem das Börsenbarometer bereits am Vortag mehr als vier Prozent verloren hatte.
Verkaufswelle rollt weiter
Zuvor waren bereits die Börsen in den USA und Asien massiv eingebrochen.
Die Angst vor steigenden Kapitalmarktzinsen treibt die Anleger am Donnerstag weiter in Scharen in die Flucht. Mit den herben Verlusten in New York fiel Händlern zufolge eine in den vergangenen Wochen wesentliche Stütze auch für den deutschen Markt weg.
Marktexperte Maneesh Deshpande von der britischen Bank Barclays sieht derzeit zwei große Belastungsfaktoren für die zuletzt gut gelaufenen US-Börsen: Einerseits die Sorge vor noch stärker steigenden Zinsen in den USA. Andererseits der Druck, den US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit auf China ausübt. Weltweit steigende Volatilitätsindizes sind der Ausdruck dessen. Sie bilden die Risikoscheu von Anlegern ab. "Die Bären haben die Bullen erstmal in die Flucht geschlagen", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.
In diesem tristen Umfeld dürften Anleger verstärkt auf Branchen setzen, die für stabile Erträge und Dividenden stehen wie Telekomwerte, die Immobilienbranche und Lebensmittelhersteller. Meiden dürften Investoren dagegen konjunkturabhängige Aktien wie Technologietitel, den Automobilsektor und Maschinen- und Anlagenbauer.
Im Tagesverlauf könnten Spekulationen über aggressivere Zinserhöhung der US-Notenbank Fed neue Nahrung bekommen. Am Nachmittag (MESZ) stehen Zahlen zur Inflation und den Einkommen in den USA zur Veröffentlichung an. Daneben halten der Streit über den italienischen Haushalt sowie die Brexit-Verhandlungen die Anleger in Atem.
Redaktion finanzen.net mit Material von Reuters und dpa (AFX)
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