Coronavirus-Krise

Coronavirus: Chinas Zentralbank pumpt Milliarden in den Markt

03.02.20 07:46 Uhr

Coronavirus: Chinas Zentralbank pumpt Milliarden in den Markt | finanzen.net

Chinas Notenbank stärkt das Finanzsystem des Landes in der Coronavirus-Krise mit einer ungewöhnlich hohen Geldspritze.

Die Zentralbank stelle den Geschäftsbanken am Montag 1,2 Billionen Yuan (rund 156 Milliarden Euro) Liquidität zur Verfügung, kündigte das Institut am Sonntag an. Die Maßnahme solle die Funktionalität des chinesischen Geldmarktes und Bankensystems während der Epidemie sicherstellen, heißt es in der Mitteilung, die auf der Website der Notenbank veröffentlicht wurde.

Das Geld soll im Rahmen eines sogenannten Repo-Geschäfts fließen. Dabei hinterlegen Banken Wertpapiere als Sicherheiten. Laut dem Finanzdienst Bloomberg wäre die geplante Geldspritze die größte seit 2004. Allerdings diene die Maßnahme vor allem dazu, bestehende Liquidität zu erhalten, denn am Montag laufen andere kurzfristige Anleihen im Umfang von rund 1,05 Billion Yuan aus. Netto beläuft sich die Finanzspritze laut Bloomberg also auf 150 Milliarden Yuan (rund 20 Milliarden Euro).

Am Montag eröffnen die chinesischen Börsen nach dem Neujahrsfest wieder. Die Ausbreitung des Virus hatte den Börsen in den vergangenen Tagen weltweit gehörig zugesetzt.

Chinas Notenbank senkt Zinssatz für kurzfristige Repo-Geschäfte

Die chinesische Notenbank greift dem Finanzsystems des Landes wegen der Coronavirus-Krise neben einer Geldspritze auch mit einer begrenzten Zinssenkung unter die Arme. Der Zinssatz für Repogeschäfte mit einer Laufzeit von sieben Tagen, mit dem die Geschäftsbanken des Landes mit Zentralbankgeld versorgt werden, sei um 0,10 Prozentpunkte auf 2,40 Prozent gesenkt worden, teilte die People's Bank of China am Montag mit. Der Zins für 14-tägige Geschäfte wurde auf 2,55 Prozent festgelegt.

Um das chinesische Bankensystem und den Geldmarkt des Landes vor dem Hintergrund der Viruskrise zu stabilisieren, hatte die Zentralbank ebenfalls eine hohe Geldspritze von 1,2 Billionen Yuan (rund 156 Milliarden Euro) für Geschäftsbanken angekündigt. Das Geld soll im Rahmen von Repo-Geschäften fließen, bei denen Banken Wertpapiere als Sicherheiten hinterlegen. Allerdings dient die Maßnahme in erste Linie der Refinanzierung auslaufender Geschäfte. Netto beläuft sich die Finanzspritze laut Berechnung der Nachrichtenagentur Bloomberg auf 150 Milliarden Yuan (rund 20 Milliarden Euro).

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PEKING/FRANKFURT (dpa-AFX)

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