METRO-Aktie klettert hoch: METRO wagt nach Gewinneinbruch Jahresprognose
METRO hat im dritten Geschäftsquartal inmitten der coronabedingten Geschäfts- und Restaurantschließungen den operativen Gewinn fast halbiert, der Umsatz sank flächenbereinigt prozentual zweistellig.
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Der Handelskonzern METRO hat im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie im dritten Geschäftsquartal erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Jedoch schnitten die Düsseldorfer dabei auch dank Einsparungen nicht so schlecht ab wie befürchtet. Im laufenden vierten Quartal sieht METRO derzeit eine Erholung. Für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr traut sich der Konzern daher eine neue Prognose zu und geht insgesamt von Umsatz- und Ergebnisrückgängen aus. Die Aktie kann davon am Dienstag profitieren.
So erwartet METRO nun einen Umsatzrückgang von 3,5 bis 5 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) soll um 200 bis 250 Millionen Euro sinken. Im Vorjahr hatte der Großhändler einen vergleichbaren Gewinn von 1,39 Milliarden Euro erzielt. Dabei geht METRO von einer deutlich besseren Entwicklung in Russland und Osteuropa aus, während Westeuropa und Asien schwächer erwartet werden. Zudem erwartet der Konzern erhebliche positive Effekte durch Einsparungen. Die Prognose bezieht sich dabei auf das fortgeführte Geschäft, sprich ohne die Verkäufe der chinesischen Aktivitäten sowie der Supermarktkette Real, die inzwischen abgeschlossen sind.
Mit den Lockerungen der behördlichen Auflagen im Zusammenhang mit der Pandemie habe sich die Umsatzentwicklung im Verlauf des dritten Geschäftsquartals stetig verbessert, hieß es von METRO am Montagabend. Der Trend habe sich auch im Schlussviertel bislang fortgesetzt. Der Umsatz im Juli sei wieder auf dem Vorjahresniveau gewesen. So hat sich vor allem das Geschäft mit der Gastronomie wieder verbessert. METRO erwartet nun, dass das vierte Quartal des Geschäftsjahres annähernd auf dem Niveau des Vorjahres ausfallen wird.
"Die Umsätze der METRO haben sich in den vergangenen Wochen sehr positiv entwickelt", erklärte Vorstandschef Olaf Koch. Die Entwicklung würde getrieben von den Freiberuflern und den unabhängigen Händlern, aber auch die Umsätze mit den Gastronomen näherten sich dem Vorjahresniveau an, so der Manager.
Der Umsatz gab im dritten Quartal flächenbereinigt um 17,5 Prozent auf rund 5,57 Milliarden Euro nach, wie der Konzern am Montagabend mitteilte. METRO betonte allerdings, der Umsatzrückgang habe sich "im Rahmen der Erwartungen", bewegt. Besonders hoch war der Einbruch demnach mit knapp einem Drittel in Westeuropa, wo eine deutliche Mehrheit des Umsatzes auf die Gastronomie entfällt. Doch auch in Deutschland musste METRO 9,5 Prozent weniger Erlöse hinnehmen. Einzig in Russland konnte das Unternehmen zulegen. Der Umsatz stieg hier um 6 Prozent.Der Umsatz im Heimatmarkt sei weitaus weniger deutlich zurückgegangen als von ihm befürchtet, schrieb James Grzinic vom Analysehaus Jefferies am Montag in einer Schnelleinschätzung. Dabei habe wohl geholfen, dass in Deutschland die Lockdown-Periode in der Virus-Krise kürzer und weniger drakonisch ausgefallen sei als anderswo.
METRO-Aktie dank gutem Quartalsbericht unter den MDAX-Gewinnern
Investoren zeigten sich am Dienstag erleichtert, die Aktie legte via XETRA in der Spitze um mehr bis auf 8,41 Euro zu und gehörte damit zu den Gewinnern im MDAX - zum Handelsschluss wiesen sie plus 3,82 Prozent bei 8,27 Euro aus. Sie erholten sich damit von ihrem tags zuvor erreichten Tief seit Mitte Mai - und schafften es zurück über die bei Charttechnikern begehrte 100-Tage-Linie, die als mittelfristiger Indikator gilt. Die Ergebnisprognose liege dabei leicht über den Erwartungen, schrieb Volker Bosse von Baader Helvea. Dabei könne METRO von höheren Kosteneinsparungen profitieren als zuletzt geschätzt. Die Umsatzprognose liege dabei im Rahmen der Analystenannahmen. Auch über das dritte Quartal äußerte sich Bosse positiv. Der Rückgang des bereinigten Ebitda um 53 Prozent auf 175 Millionen Euro sei deutlich geringer ausgefallen als von ihm prognostiziert.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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