ZEW-Index steigt im Januar sprunghaft
Die Konjunkturerwartungen für Deutschland von Börsen- und Finanzexperten haben im Januar einen überraschend starken Sprung nach oben gemacht.
Die Einschätzung der konjunkturellen Lage verschlechterte sich allerdings erneut. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg auf 51,7 Punkte von 29,9 Punkten im Vormonat, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf 32,5 Punkte gerechnet. Im Dezember hatte der Index wegen der Engpässe in der Wirtschaft und dem Aufbau einer neuen Pandemie-Welle leicht nachgegeben.
Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage legte gab nach, und zwar auf minus 10,2 Punkte nach minus 7,4 Zählern im Vormonat. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf minus 8,3 Punkte erwartet.
"Der Konjunkturausblick verbessert sich mit Beginn des neuen Jahres ganz erheblich", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen mehrheitlich davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum im kommenden halben Jahr verbessern wird. Die konjunkturelle Schwächephase vom vierten Quartal 2021 dürfte bald überwunden sein."
Der wesentliche Grund dafür sei die Vermutung, dass sich die Corona-Inzidenzen bis Frühsommer deutlich abschwächen werden, ergänzte Wambach. Die positiveren Konjunkturerwartungen beträfen mit den konsumnahen und den exportorientierten Sektoren einen großen Teil der deutschen Wirtschaft.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum verbesserten sich im Januar ebenfalls kräftig. Der entsprechende Indikator stieg um 22,6 Zähler gegenüber dem Vormonat auf 49,4 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ermäßigte sich um 3,9 Punkte auf minus 6,2 Zähler.
Die Inflationserwartungen für das Eurogebiet gehen in der aktuellen Umfrage abermals zurück. Der Inflationsindikator liegt nun bei minus 38,7 Punkten, 5,4 Punkte unterhalb des Vormonatswerts. 58 Prozent der Experten gehen von einem Rückgang der Inflationsrate auf Sicht von sechs Monaten aus.
MANNHEIM (Dow Jones)
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