METRO-Aktie bricht ein: Verlust im zweiten Quartal verdoppelt - Noch keine neue Prognose
METRO hat im zweiten Geschäftsquartal per Ende März die Auswirkungen des sich ausbreitenden Coronavirus stark gespürt, als behördlich angeordnet Restaurants und Kantinen sowie viele Geschäfte geschlossen blieben.
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Unter dem Strich verdoppelte der Düsseldorfer Handelskonzern im Zeitraum Januar bis März den Verlust aus fortgeführten Aktivitäten. Der rein operative Gewinn (EBITDA ohne Immobilientransaktionen) blieb etwa stabil, der Umsatz stieg leicht. Eine neue Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 per Ende September traut sich der MDAX-Konzern noch nicht zu.
Er warnte aber, dass seit Mitte März die Corona-Einschränkungen Umsatz und Ergebnis belasten. Basierend auf einer Hochrechnung der Geschäftsentwicklung im Zeitraum Mitte März bis Ende April werde jeder weitere Monat mit den derzeitigen Einschränkungen 2 Prozentpunkte Umsatz im Vergleich zum Vorjahr kosten. Zudem sei die mit Umsatzverlust und weiteren Ertragsschmälerungen verbundene EBITDA-Belastung "voraussichtlich nur zu einem geringen Teil" durch Gegenmaßnahmen kompensierbar. Die einzelnen METRO (St)-Segmente seien unterschiedlich betroffen. Die vorherige Prognose hatte Metro Anfang April zurückgezogen.
Im zweiten Geschäftsquartal betrug das EBITDA ohne Immobilienbeitrag im fortgeführten Geschäft 133 (Vj 130) Millionen Euro.
Nach Steuern und Dritten blieb im fortgeführten Geschäft ein Verlust von 116 Millionen, im Vorjahr war der Verlust mit 58 Millionen Euro etwa halb so groß.
Der Umsatz betrug 6,006 (5,898) Milliarden Euro, währungs- und flächenbereinigt ein Plus von 2,3 Prozent bzw. nominal ein Plus von 1,8 Prozent.
Bevor das Ziel kassiert wurde, hatte Metro für 2019/20 per Ende September ein EBITDA ohne Immobilienbeitrag auf dem Niveau des Vorjahres angestrebt. Der Umsatz sollte währungs- und flächenbereinigt um 1,5 bis 3 Prozent wachsen.
METRO-CEO: Kein Nettoverlust im Geschäftsjahr - sprechen nicht mit Sysco
METRO-Chef Olaf Koch erwartet trotz der Ausweitung des Verlustes im zweiten Geschäftsquartal, am Ende des Geschäftsjahres per Ende September schwarze Zahlen zu schreiben.
"Im Geschäftsjahr kann ich mir einen Nettoverlust nicht vorstellen", sagte Koch in der Telefonkonferenz mit Journalisten. Unter anderem, weil durch den Verkauf des China-Geschäfts ein "signifikanter Sonderertrag" anfalle.
Im zweiten Geschäftsquartal ergab sich nach Steuern und Dritten im fortgeführten Geschäft ein Verlust von 116 Millionen, im Vorjahr war der Verlust mit 58 Millionen Euro etwa halb so groß. Auch beim Periodenergebnis, das das fortgeführte und nicht fortgeführte Geschäft einschließt, ergab sich sowohl im Quartal als auch im Geschäftshalbjahr ein Verlust - er betrug 87 (-41) Millionen Euro im Quartal und 121 Millionen Euro im Halbjahr.
Zum Handelsende notierte die METRO-Aktie via XETRA 4,53 Prozent im Minus bei 7,55 Euro. Die Baader-Helvea-Analysten, die ein "Reduce" für die Aktie haben, zeigten sich enttäuscht von dem höher als erwarteten Verlust je Aktie und warnten, das dritte Geschäftsquartal werde noch "wesentlich schlechter" ausfallen.
METRO hat im Herbst seine indirekte Beteiligung an METRO China verkauft und als Gegenleistung dafür mehr als 1,5 Milliarden Euro und eine Beteiligung von 20 Prozent an dem neu entstehenden Joint Venture mit dem Käufer Wumei Technology erhalten. Zudem fließen von dem Verkauf der Real-Hypermarktkette rund 300 Millionen Euro in die METRO-Kassen.
Koch sagte weiterhin, es gebe derzeit keine Gespräche mit dem US-Food-Service-Unternehmen Sysco Corp. Medienberichten vom März zufolge hatte Sysco mit METRO Kontakt aufgenommen wegen möglicher Pläne, METRO zu übernehmen.
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