Corona-Auswirkungen

Stärkster Einbruch der deutschen Exporte seit Jahrzehnten

09.06.20 08:31 Uhr

Stärkster Einbruch der deutschen Exporte seit Jahrzehnten | finanzen.net

Die deutschen Ausfuhren sind im April durch die Corona-Krise massiv gefallen.

Insgesamt verkauften die Exporteure kalender- und saisonbereinigt 24,0 Prozent weniger in die Welt als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das ist der größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990.

Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Minus von 25,0 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte sogar um 31,1 Prozent niedriger. Das ist der größte Rückgang seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950.

Die Importe fielen im April um 16,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht betrug der Rückgang 21,6 Prozent.

Kalender- und saisonbereinigt ergab sich ein Außenhandelsüberschuss von 3,2 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 9,0 Milliarden Euro gerechnet. Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 7,7 Milliarden Euro. Ökonomen hatten 14,0 Milliarden Euro erwartet.

Je nach Handelspartner waren die Exporte im Vorjahresvergleich unterschiedlich stark beeinträchtigt: Während Exporte nach China im April vergleichsweise moderat um 12,6 Prozent sanken, fielen die Exporte in die von der Pandemie besonders betroffenen Staaten Frankreich (minus 48,3 Prozent), Italien (minus 40,1 Prozent) und USA (minus 35,8 Prozent) drastisch.

Die meisten Importe kamen im April aus China nach Deutschland. Von dort nahmen die Einfuhren um 10,0 Prozent zu. Die Importe aus den USA stiegen um 2,4 Prozent. Die deutschen Importe aus Frankreich (minus 37,3 Prozent) und Italien (minus 32,5 Prozent) waren stark rückläufig.

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: Gunnar Pippel / Shutterstock.com