Dividende des Tages: Bolloré

Oder genauso wenig, denn selbst nachdem die Aktie in den vergangenen 15 Monaten von über 5,00 auf zeitweise unter 3,00 Euro abgeschmiert ist, liegt die Rendite bei eher mauen 1,9%. Und das hat seinen Grund, denn Vorstandschef und Großaktionär Vincent Bolloré lässt das meiste Geld in der Firma: Ausgeschüttet wird durchschnittlich nur gut ein Drittel des Gewinns, den das bereits 1822 gegründete Konglomerat abwirft.

Hauptumsatzträger von Bolloré ist das Transport- und Logistik-Geschäft, das rund 60% zum Konzernumsatz beiträgt - und der wird auch in diesem Jahr wieder jenseits von 10 Mrd. Euro liegen, wenngleich das zweite wichtige Standbein derzeit schwächelt: Die Mineralölsparte, zu der auch ein eigenes Tankstellen-Netz gehört, leidet unter dem anhaltend niedrigen Ölpreis.

Der eigentliche Reiz der Aktie liegt jedoch im Beteiligungsgeschäft. Vincent Bolloré, auf dessen Luxus-Yacht 2007 der damals frisch gewählte Präsident Nicolas Sarkozy übers Mittelmeer schipperte, gilt als härtester "Corporate Raider" Frankreichs. Sein Talent für das Aufspüren, Restrukturieren und Versilbern unterbewerteter Firmen ist legendär - was nun sogar ein Mitglied des EURO STOXX 50 zu spüren bekommt: Beim Medienkonzern Vivendi, zu dem u.a. Universal Music gehört, ist die Bolloré SA größter Anteilseigner.

Auch bei Vivendi gibt’s Spielraum für nachhaltig höhere Ausschüttungen und in diesem Fall könnte Bolloré ebenfalls der nächste Dividenden-Sprung gelingen - so wie 2015, als die Aktionärsbescherung von einem aufs andere Jahr verdoppelt wurde. Vom DividendenAdel ist die Firma trotzdem noch einige Zeit entfernt: Für die letzten zehn Jahre stehen zwar fünf Anhebungen, aber eben auch zwei Kürzungen zu Buche.

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Christian W. Röhl ist Investor, Unternehmer und Gründer von DividendenAdel – der unabhängigen Plattform für systematisches Vermögensmanagement mit dividendenstarken Aktien (www.dividendenadel.de).

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