Die Expertise des Biotech-Investors nutzen
Die Aktien der Biotechbranche treibt derzeit vor allem der Kampf gegen das Coronavirus. Laut der US-Zulassungsbehörde FDA laufen weltweit derzeit mehr als 3.700 klinische Studien mit dem Studienschwerpunkt Covid-19 - der gefährlichen Lungenkrankheit, die von dem Virus ausgelöst werden kann. Dabei gibt es zwei Stoßrichtungen: Die eine Gruppe der Unternehmen forscht im Bereich Impfstoffe, die andere Gruppe untersucht Wirkstoffe, mit denen Erkrankte behandelt werden können.
Auch abgesehen von Covid-19 hat die Biotechbranche in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an neuen Behandlungstherapien hervorgebracht und zählt daher zu den Branchen der Zukunft. Das Marktpotenzial ist groß: 2018 wurden nach Angaben des Researchhauses Global Markets Insights (GMI) mehr als 417 Mrd. Dollar mit biotechnologisch entwickelten Produkten erwirtschaftet. Die Experten rechnen damit, dass das Marktvolumen bis 2025 auf mehr als 729 Mrd. Dollar steigen könnte - ein Anstieg von durchschnittlich 8,3 Prozent pro Jahr. Allerdings ist die Entwicklung eines Medikaments meist langwierig, kostspielig und leider nur selten von Erfolg gekrönt. Nur wenige Arzneimittel schaffen es bis zur Marktreife. Diese Umstände spiegeln sich auch in den Aktienkursen der Unternehmen wider, die wesentlich risikoreicher als der Gesamtmarkt sind. Daher macht es gerade in diesem Bereich Sinn, auf eine breitgestreute Lösung zu setzen. Einer der profiliertesten Player auf diesem Gebiet ist BB Biotech. Bereits seit 1993 investiert die Gesellschaft in Unternehmen, die hauptsächlich in den USA und Westeuropa ansässig sind und die innovative Medikamente für schwerwiegende und/oder chronische Erkrankungen entwickeln. Bei der Selektion greift BB Biotech auf die langjährige Erfahrung ihres renommierten Verwaltungsrats und auf die Fundamentalanalyse des erfahrenen Investment-Management-Teams der Bellevue Asset Management zurück. Die Erfolge spiegeln sich im Aktienkursverlauf wider: In den vergangenen zehn Jahren kletterte die Notiz von rund 8 Euro auf aktuell 54 Euro. Der Nasdaq Biotech Index wurde dabei um Längen geschlagen.
Das Pandemiegeschehen, die daraus resultierenden gesundheits- und wirtschaftspolitischen Herangehensweisen sowie die vielen klinischen Projekte in der Entwicklung verfolgt BB Biotech mit großer Aufmerksamkeit. Basierend auf seinen Erkenntnissen glaubt das Team an die Entwicklung erfolgreicher Impfstoffe und Maßnahmen, mit deren Hilfe sich dieser tödliche Erreger bekämpfen und eindämmen lässt. Bis zu deren Verfügbarkeit erwartet das Management Team die Entwicklung besserer Therapeutika zur Behandlung aktiver Infektionen, die die Krankheitslast verringern und die Sterblichkeitsrate senken werden. Entsprechend verwundert es nicht, dass Moderna zu den größten Positionen im Portfolio gehört. Der US-Konzern ist im globalen Wettlauf um den ersten Covid-19-Impfstoff ganz vorne dabei.
Für den Rest des Jahres erwartet das Team von BB Biotech nicht nur bei Moderna wichtige Daten und Ergebnisse, sondern auch bei einigen anderen Beteiligungen, schwerpunktmäßig im Bereich Krebsmedikamente. Zudem wird für drei Wirkstoffe, die derzeit durch zuständige Behörden geprüft werden, bis zum Jahresende eine Zulassungsentscheidung erwartet: Relugolix von Myovant zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs; Lumasiran von Alnylam bei primärer Hyperoxalurie Typ 1; und Margetuximab von Macrogenics als Therapie für Patientinnen mit HER2-positivem metastasiertem Brustkrebs. Wegen des zu erwartenden Newsflows bleiben die Anteile von BB Biotech gerade für langfristig agierende Anleger sehr spannend. Mit einem MINI von BNP Paribas kann die Investmentstory gehebelt begleitet werden (ISIN DE000PR0EU23).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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