Deutsche Wohnen: Bereit für den Sprung in den DAX

Unter anderem haben Profis Anleihen aus ihren Depots verbannt. In der Folge sind die Renditen deutlich gestiegen. Die Überlegung dahinter: Der Republikaner plant umfangreiche Konjunkturprogramme, die nur durch die Notenpresse finanziert werden können. Das schürt die Angst vor Inflation. In einem solchen Szenario wäre die die US-Notenbank womöglich gezwungen, die Zinsen schneller als bislang vermutet anzuheben.

Unter dieser Entwicklung leiden derzeit die zinssensitiven Immobilienaktien besonders stark. Klar: Im Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre konnten sich die Konzerne besonders günstig refinanzieren. Hinzu kommt ebenfalls durch die günstigen Finanzierungsbedingungen getriebene Nachfrageboom. Anleger befürchten nun, dass dieser Trend dreht.

Deutsche Wohnen verliert

Mit einem Minus von 25 Prozent kam die Aktie von Deutsche Wohnen überproportional stark unter die Räder. Erst mit Vorlage der Neunmonatszahlen drehten die Anteilscheine nach oben. Demnach hat Deutsche Wohnen von höheren Mieteinnahmen und weiteren Einsparungen profitiert. Das operative Ergebnis - gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations I (FFO I) - erhöhte sich per Ende September um rund 32 Prozent auf 301,4 Mio. Euro. Für das laufende Jahr peilt Deutsche Wohnen ein FFO I von mindestens 380 Mio. Euro an.

Wert des Portfolio steigt

Der Konzerngewinn legte in den ersten neun Monaten auf 638,4 Mio. Euro zu, nach 521,7 Mio. Euro im Vorjahr. Hauptgrund war eine Neubewertung des Immobilienbestands, vor allem in Berlin. Die Gesellschaft hob den Wert ihres Portfolios für das Gesamtjahr da-her um weitere 1,5 Mrd. Euro an. Im Gesamtjahr könnten es sogar 2,2 Mrd. Euro werden. "Berlin steht am Anfang einer glänzenden Entwicklung hin zu einer internationalen Metropole. Dies ist mit großen Herausforderungen verbunden", so CEO Michael Zahn.

Aktie mit Abschlag zu haben

Bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen und ohne Sondereffekte erwartet Deutsche Wohnen infolge der Neu-bewertung des Immobilienportfolios ei-nen Nettovermögenswert (NAV) von rund 30 Euro je Aktie für 2016. Dem-gegenüber ist der Titel aktuell seit Längerem wieder mit einem Discount von fünf Prozent erhältlich. Während der Sommermonate notierte der Titel mit einem deutlichen Aufschlag. Diese Chance sollten sich langfristig orientierte Anleger nicht entgehen lassen, zumal Deutsche Wohnen 2017 der Sprung in den DAX gelingen könnte. Auf Basis der neuesten Rangliste Aktienindizes der Deutsche Börse erfüllt die Aktie die Anforderungen bereits. Mit einem Turbo der Commerzbank (ISIN DE000CN3YVP8) sind Anleger bei einer Kurserholung überproportional dabei. Der Hebel beträgt 3,63.

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal

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